Azur Lane – weeb weeb Hurra?

Seit einiger Zeit hat Wargaming (WG) für World of Warships (WoWS) eine Kooperation mit den Herstellern von Azur Lane, ähnlich wie bereits mit High School Fleet oder Arpeggio of Blue Steel. Dabei dient als Grundlage ein beliebtes Anime Mobile Game von Shanghai Manjuu and Xiamen Yongshi, bei dem es (nicht verwunderlich) um Schiffe geht. Nun, es dürfen natürlich die japanischen Schulmädchen nicht fehlen bei diesem Side Scrolling Shoot ’em up Spiel, aber um das Spiel geht es eigentlich nur am Rande. Mir geht es natürlich um die zwei neuen Schiffe, die WG nun im Zuge der Kooperation ins Spiel bringt: Montpelier und Yukikaze. Beides sind Schiffe die es eigentlich so schon im Spiel gibt, aber teilweise mit ein paar kleinen Unterschieden welche die Schiffe auch für nicht Weebs interessant machen könnten. Daher werfen wir mal einen Blick darauf.

Wie schon erwähnt sind die Schiffe weitgehend schon bekannt, denn sowohl die Cleveland als auch die Kagero sind ja reguläre Schiffe des amerikanischen leichten Kreuzer-Zweiges bzw. des japanischen Torpedoboot-Zweiges bei den Zerstörern. Fangen wir mit der Montpelier an, da sie zur Cleveland kaum Unterschiede aufweist, während die Yukikaze ein paar Besonderheiten hat.

Die Montpelier 

Strukturpunkte37 500
Hauptartillerie‎4 x 3 152 mm/47 Mk16
 Maximale Feuerreichweite15.62 km
 Nachladezeit7 s
 Genauigkeit 
  Sigma2.15
  horizontale Streuung140 m
  vertikale Streuung472 m
 Drehgeschwindigkeit (180 Grad)18 s
 Sprenggranaten 
  Schaden2 200
  Brandwahrscheinlichkeit12%
  Geschossgeschwindigkeit812 m/s
 Panzerbrechende Granaten
  Schaden3 200
Geschossgeschwindigkeit762 m/s
Sekundärartillerie‎6 x 2 127 mm
 Maximale Feuerreichweite5 km
Flugabwehr 
 127 mm/38 Mk32‎6 x 2 127 mm
 40 mm Bofors Mk2‎4 x 4 40 mm
 40 mm Bofors Mk1‎6 x 2 40 mm
 20 mm Oerlikon Mk20‎23 x 2 20 mm
Höchstgeschwindigkeit32.5 kn
Wendekreis660 m
Ruderstellzeit9.4 s
Oberflächensichtbarkeit11.88 km
Luftsichtbarkeit7.16 km

Die Unterschiede zwischen Montpelier und Cleveland sind wirklich minimal und kann man eigentlich vernachlässigen, denn das Azur Lane Schwesterschiff hat 600 Strukturpunkte mehr, die Hauptgeschütze laden 0.5 s länger und haben dafür aber einen um 0.15 Punkte besseren Sigma-Wert. Im praktischen Leben, sprich im normalen Gefecht, wird man diese Unterschiede nicht wirklich bemerken. Ansonsten teilen sich die beiden Schiffe die Schwächen und Vorteile eines leichten Kreuzers mit relativ geringer Reichweite, dünner Panzerung aber guter Mobilität, vielen Geschützen und eine sehr guten Flugabwehr.

Hat man genug Inseln oder andere Deckung zwischen sich und den Gegnern oder lenken genug Mitspieler das Feuer des Feindes auf sich, kann man mit der Montpelier sehr gute Leistungen abliefern und seine Ziele mit einem Hagel aus Granaten eindecken. Dank Hydroakustischer Suche und Radar (können beide gleichzeit mitgeführt werden) sind auch Zerstörer kein Problem und sollten logischerweise das Primärziel dieses leichten Kreuzers sein. Wer möchte kann das Radar gegen einen Aufklärer tauschen und so zeitweise mehr Reichweite für die Geschütze bekommen, aber das ist meist wenig effektiv, denn die Geschosse sind sehr lange unterwegs und auf lange Distanzen daher nicht sehr zielsicher.

Auf Grund der Ähnlichkeit der Schiffe gibt es auch keinen Grund bei den Fähigkeiten für den Kapitän (bzw. hier die Kapitänin) einen Unterschied zu machen:

Stufe 1: Präventive Maßnahmen

Stufe 2: Tausendsassa Eliteschütze

Stufe 3: Inspekteur Sprengmeister

Stufe 4: Trägheitszünder für HE-Granaten Tarnungsmeister

Wer eine Cleveland im Hafen stehen hat, für den stellt die Montpelier keine echte Bereicherung dar, denn die Unterschiede sind, wie schon erwähnt, verschwindend. Allerdings geht es bei den Azur Lane Schiffen nicht unbedingt um spezielle Schiffe sondern um den Sammelfaktor, quietschende japanische Mädchen und den weeb-Faktor.

Hinweis: Aktuell hat die Montpelier noch ein Radar mit 10 km Reichweite statt 9 km wie die Cleveland, was aber ein Fehler ist und mit Update 0.8.4 behoben werden wird.

Die Yukikaze

Strukturpunkte15 100
Hauptartillerie3 x 2 127 mm/50 Jahr 3 Typ Mod. C
  Maximale Feuerreichweite9.4 km
 Nachladezeit7.05 s
 Genauigkeit
  Sigma2.0
  horizontale Streuung50 m
  Drehgeschwindigkeit (180 Grad)26.1 s
 Sprenggranaten
  Schaden2 150
  Brandwahrscheinlichkeit9%
  Geschossgeschwindigkeit915 m/s
 Panzerbrechende Granaten
  Schaden2 200
  Geschossgeschwindigkeit915 m/s
Torpedorohre‎2 x 4 610 mm
 Nachladezeit104 s
 Geschwindigkeit76 kn
 Maximale Reichweite8 km
 Oberflächensichtbarkeit1.8 km
Flugabwehr
  25 mm/60 Typ 96 Mod. 1‎10 x 1 25 mm
  25 mm/60 Typ 96 Drilling Mod. 1‎3 x 3 25 mm
Höchstgeschwindigkeit35 kn
Wendekreis640 m
Ruderstellzeit3.5 s
Oberflächensichtbarkeit6.84 km
Luftsichtbarkeit3.07 km

Auch die Yukikaze hat im Spiel eine Schwester und zwar die Kagero, ein japanischer Zerstörer, der wie die Cleveland ursprünglich auf einer anderen Stufe zu finden war. Die Kagero ist im Spiel ein oftmals unterschätztes Schiff, dass aber auch mit zum Beispiel Akizuki, Cossack, Kidd oder LoYang eine starke Konkurrenz hat. Dieses Schicksal könnte auch die Yukikaze teilen, aber sie hat einen Unterschied zur Kagero, der womöglich entscheidend sein könnte: F3 Torpedos. Wem das ad hoc nichts sagt, den verweise ich auf die Tabelle oben: 8 km Reichweite, 76 kn, 1.8 km Sichtbarkeit und 21 367 Schaden und davon acht Stück (2 x 4 bei 104 s Nachladezeit). Die Torpedos mögen nicht weit reichen, aber bei einer minimalen Sichtbarkeit von nur 5.4 km ist das ausreichend und die Geschwindigkeit der Torpedos lässt das Ausweichen für so gut wie alle Schiffe zu einer großen Herausforderung werden. Ob etwas unaufmerksame Schlachtschiffe oder feindliche Zerstörer im Nahkampf, alle werden ihre Probleme bekommen.

Alle anderen Faktoren der Yukikaze entsprechend der Kagero: Tarnung, Geschwindigkeit, Turmdrehrate, Schaden der Granaten und so weiter. Hier gibt es keine weiteren Abweichungen und Überraschungen. Die Geschütze sind nicht schlecht, aber drehen sehr langsam und laden (für einen Zerstörer) lange nach, dafür ist der Schaden der Sprenggranaten nicht zu verachten. Die Tarnung ist sehr gut und die Geschwindigkeit mit 35 kn zwar nicht übermäßig hoch aber ausreichend. Einen Unterschied gibt es aber noch: Der Yukikaze fehlt die Option statt des Nebels das Verbrauchsgut Torpedonachladebeschleuniger auszurüsten. Zwar mag das erst einmal enttäuschend klingen, aber da man sehr nahe an Feinde heran muss mit dem Schiff, wird man in der Regel den Nebel sehr zu schätzen lernen und dank der treffsicheren Torpedos wird man auch ohne zweite Welle genug Schaden austeilen.

Stufe 1: Präventive Maßnahmen

Stufe 2: Adrenalinrausch Mit letzter Anstrengung

Stufe 3: Torpedobewaffnungskompetenz Inspekteur

Stufe 4: Funkortung Tarnungsmeister

Die nur 8 km Reichweite der Torpedos zwingen einen Kapitän in der Yukikaze natürlich zu einer etwas aggressiveren Spielweise als mit der Kagero und das kann sich natürlich auch rächen, vor allem wenn Flugzeugträger und Schiffe mit Radar unterwegs sind. Wer aber aufmerksam ist und etwas Geduld und Voraussicht beweist, der kann mit den F3 Torpedos wahre Verwüstungen anrichten.

Das Event und die Sammlung

So weit zu den Schiffen, bleibt noch das Event und die Sammlung die seit dem 1. Mai 2019 nun im Spiel aktiv sind. Wer mag kann an dem Event teilnehmen und muss dazu nur auf den Knopf im Artikel auf der WoWS Seite klicken. Dort sind auch noch einmal alle wichtigen Dinge erklärt und beschrieben, auch welche Kapitäninnen es gibt (unter anderem für die Neptune, Kaga und andere Schiffe) aus den Containern. Diese Container (normale kann man sich erspielen, Premium-Version muss man kaufen) sind allerdings wirklich nicht gerade günstig, was vielleicht an den Lizenzgebühren für die Kooperation liegen mag und auch die Schiffe sind mit 40 Euro für Stufe acht Schiffe nicht unbedingt ein Schnäppchen. Zum Abschluss lassen wir noch einmal Dasha zu Wort kommen. Verzeihung, Kapitänin Dasha:

7 Gedanken zu „Azur Lane – weeb weeb Hurra?

  1. Danke für diese Infos // Wissen ist Macht

    Thx Hurz

    P.S. Verbesserungsvorschlag alle Schiffe (bei mir über 200) mit dem einem Klick die Flaggen wechseln

    1. Das Mädel von der Hood sieht irgendwie noch nett aus, aber die anderen bestechen meist eher durch die Anwesenheit eher … äh … herausragender Argumente. 😉

      1. Die Protagonisten/Schiffe zielen halt sehr stark auf den japanischen Markt und die dortige (männliche) Fanbasis.

        Wenn man die von mir verlinkte Wikiseite etwas näher anschaut, dann fällt auch auf, dass die Captains um so weiblicher dargestellt und mit hervorstechenden (*husthust*) Merkmalen versehen werden, je größer das von ihnen verkörperte Schiff ist. 🙂

      2. Mir ist schon klar was dahinter steckt und ich will das gar nicht missbilligen, da mag jeder nach seinen Vorlieben glücklich werden. Man macht sich halt gerne mal drüber lustig. 😉

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