Das große Stühlerücken

Bald steht sie an, die Teilung  der amerikanischen Kreuzer (mit Update 0.7.5.0 und 0.7.6.0, dazu am Ende mehr) und dabei kommen nicht nur ein paar neue Schiffe dazu, sondern es verschieben sich auch für einige bestehende Schiffe die Positionen. Sinn und Zweck der Aufteilung ist es, die Kreuzer in leichte und schwere Kreuzer zu unterteilen, so dass es innerhalb einer Linie (ab Stufe sechs) keinen Sprung mehr im Kaliber der Geschütze gibt und die Aufgaben etwas anders verteilt werden. Ob es Wargaming.Net (WG) gelingt, dass die Schiffe sich unterschiedlich spielen und ihren Aufgaben gerecht werden können, das wird sich in den kommenden Wochen zeigen, wenn die Schiffe dann final getestet und veröffentlicht sind. Aber schon jetzt sind die Schiffe seit einiger Zeit im Test und teilweise die Entwickler so zufrieden, dass sie einige davon als fertig bezeichnen. Mehr als Zeit also mal einen Blick auf die Änderungen zu werfen und sich die neuen Schiffe genau anzuschauen, wenn auch wie immer unter dem Vorbehalt des “Work in Progress”, denn manche Dinge ändern sich bei World of Warships (WoWS) immer erst kurz vor Ende.

Grundlegendes

Die Aufteilung eines Forschungszweigs hatten wir bei WoWS nun schon ein oder zwei Mal, wenn auch nur bei Zerstörern (Japan und Russland) und bei nur einem (Russland) gibt es bisher Schiffe bis zur Stufe zehn. Zwar sind die beiden fehlenden Schiffe auf japanischer Seite bereits in Planung, aber bis diese im Spiel auftauchen wird es wohl noch ein paar Patches brauchen. Bei den amerikanischen Kreuzern hingegen geht WG auf die volle Distanz und präsentiert am Ende jeder Linie ein Schiff der Stufe zehn. Dabei führen sie aber nur fünf neue Schiffe ein und verrücken vier bereits bestehende Kreuzer auf andere Stufen, was natürlich einige Änderungen für diese zur Folge haben muss, damit sie sich gut in die neue Stufe einfügen. Wie sich der neue Kreuzerzweig dann darstellen wird sehen wir hier (wobei auf Stufe I die Erie fehlt):

Wie man sieht, spaltet sich die Kreuzer auf Stufe sechs nach der Omaha auf und enden für die schweren Kreuzer bei der Des Moines und für die leichten Kollegen bei der neuen Worcester. Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass vier der fünf neuen Schiffe im neuen leichten Zweig zu finden sind und natürlich dass die Cleveland nicht, wie man hätte meinen können, auf Stufe sechs die leichte Linie eröffnet, sondern sich vielmehr auf Stufe acht wiederfindet. Jawohl, die Cleveland macht einen Sprung um zwei Stufen nach oben. Grund für ein paar Zweifel ob sie dafür auch geeignet ist? Vielleicht, aber dazu kommen wir später. Bei den schweren Kreuzern rutschen gleich drei Schiffe (Pensacola, New Orleans und Baltimore) en bloc um eine Stufe nach unten und füllen so die Lücke die auf Stufe sechs entsteht und lassen Platz für einen neuen Kollegen auf Stufe neun (die Buffalo).

Was aber unterscheidet nun eigentlich die beiden Linien? Der Hauptunterschied zwischen den Schiffen ist in erster Linie einmal das Kaliber der Hauptgeschütze und dann noch die Dicke der Panzerung, wobei bei letztere nur in entsprechenden Situationen wirklich relevant ist. So ist die Bug-Panzerung der (neuen) Cleveland mit 25 mm zu dünn um das sogenannte overmatching zu verhindern durch 380 mm Geschütze zu verhindern, während der Schutz der (neuen) Baltimore mit 27 mm ausreicht. Aber wie schon erwähnt ist der eigentliche Unterschied das Kaliber, denn die schweren Kreuzer haben 203 mm Geschütze und die leichten Kreuzer 152 mm, womit sich schon erahnen lässt, warum die Schiffe unterschiedlich zu spielen sein werden. Neben dem niedrigeren Schaden pro Geschoss und der geringeren Durchschlagskraft haben die 152 mm Geschütze eine deutlich höhere Flugbahn als die Geschosse der 203 mm Kanonen. Das muss jetzt kein Nachteil sein, auch wenn das Treffen eines beweglichen Ziels auf maximale Distanz natürlich damit schwerer wird, da die Projektil länger unterwegs sind, aber man kann damit wunderbar aus der Deckung von Inseln heraus agieren. Außerdem laden die Geschütze mit dem kleineren Kaliber kürzer nach und erlauben es einem den Gegner in einem Hagel aus Geschossen einfach zu ertränken. Allerdings wird man in der Regel etwas näher an den Feind heran müssen, denn die Reichweite der leichten Kreuzer ist in der aktuellen Version noch etwas beschränkt (zumindest in den unteren Stufen).

Stufe VI (Pensacola – Dallas)

Die Pensacola muss bei in ihrer neuen Form nur wenig Federn lassen und verliert 1.600 Strukturpunkte und die Türme drehen 15 Sekunden länger (45s statt 30s für 180 Grad), was aber ihre Schlagkraft eigentlich wenig mindert, da die Nachladezeit, Reichweite und der Schaden der Geschosse gleich bleibt. Härter trifft sie da schon die erhöhte Sichtbarkeit von nun 14.16 km, die damit etwa 1.3 km höher liegt als zuvor, wobei die Sichtbarkeit aus der Luft identisch bleibt (7.8 km). Damit wird man ein wenig vorsichtiger agieren müssen und die Jagd auf Zerstörer wird etwas schwieriger werden, aber dafür sind ja nun eigentlich die leichten Kollegen da.

Die neue Linie eröffnet die Dallas, ein Schiff welches geplant aber nie gebaut wurde und dennoch sehr gut in die Linie passt. Die Bestückung der vier Türme mit zwei bzw. drei Geschützen (insgesamt also zehn) erinnert stark an die Pensacola und auch deren Form wirkt ein wenig wie ein Hybrid aus den markant eckigen Türmen der Cleveland und den schlankeren der Pensacola. Neben ihrer soliden Feuerrate (Nachladezeit 8.5s) wird sich die Dallas vor allem auch auf ihre sehr geringe Sichtbarkeit von nur 11.88 km verlassen müssen, denn die Reichweite der Geschütze ist mit 14.3 km nicht gerade üppig und zusammen mit den Sturkturpunkte von 28.300 gerät man schnell unter Druck – oder unter Wasser. Obwohl die Dallas nicht viel größer erscheint als die Pensacola und mit 32.5 kn genauso schnell ist, hat sie mit 10.38s eine etwas höhere Ruderstellzeit und reagiert damit einen Tick träger als ihr Gegenstück aus der schweren Linie.

Wie die Pensacola wird auch die Dallas neben einem Katapultjäger die Wahl zwischen Defensivem Flak-Feuer und dem Sonar (Dauer 94s, Torpedo 3 km, Schiffe 4.2 km) haben und damit entweder die Rolle als Luftabwehr-Kreuzer oder als Zerstörer-Jäger stärken. Im direkten Vergleich sind die beiden Schiffe durchaus gleichwertig und haben beide ihre Stärken und Schwächen, wobei die Pensacola ein wenig die Nase vorne hat bei der Luftabwehr, während die Dallas sich auf Grund der besseren Tarnung und Nachladezeit der Geschütze etwas besser beim Bekämpfen von Zerstörern macht.

Stufe VII (New Orleans – Helena)

Wurde die New Orleans in der letzten Zeit ein wenig verbessert, so muss sie nach der Aufteilung der Kreuzer ein wenig leiden. Das gilt vor allem für die Sichtbarkeit, denn die hier muss die New Orleans nicht nur eine Steigerung um 600m verkraften, sondern auch den Wegfall der Verbesserung im sechsten Platz mit der die Tarnsystem-Modifikation 1 nutzbar wurde, was die Tarnung auf unter 10 km drückte. Nun muss sie mit 12.42 km leben (und sterben), darf dafür aber die Reichweite von 16.16 km behalten und verliert nur 400 Strukturpunkte und 1s Nachladezeit (dann sind es 13s). Angesichts der Tatsache, dass die New Orleans nun nur noch auf maximal Stufe neun Schiffe treffen kann und nun auch Gegner der Stufen fünf versenken kann, ist die Anpassung durchaus gerechtfertigt. Natürlich wäre es angenehmer sie zu spielen, wenn sie etwas weniger sichtbar wäre, aber auch so kann man dank der soliden Ruderstellzeit den feindlichen Geschossen hinreichend gut ausweichen und dennoch seinen Schaden an den Mann, äh, das Schiff bringen.

Beim ersten Blick auf die Helena könnte man meinen, man habe sich verklickt und versehentlich die Mogami erwischt, denn dieser amerikanische Kreuzer hat eine für diese Nation sehr ungewöhnliche Turmanordnung. Der dritte Turm am Bug (der insgesamt fünf Türme des Schiffes) ist nämlich nach hinten gerichtet montiert und dreht somit verkehrt herum und führt zu dem ungewohnten Anblick. Spielerisch ist die Helena eine Steigerung der Dallas, vor allem was die Feuerkraft angeht, nicht aber bezogen auf die Reichweite der Geschütze, denn die ist mit 14.6 km immer noch recht gering. Damit wird man, egal ob man Schlachtschiffe abbrennen oder Zerstörer jagen will, recht unangenehm dicht an die Gegner heran müssen, weshalb ein wenig Ablenkung durch andere Spieler aus dem eigenen Team durchaus willkommen sind. Wenigstens ist die Sichtbarkeit mit 11.88 km mehr als ausreichend um sich aus einer brenzligen Situation zu lösen und 32.5 kn sind nun auch nicht zu verachten.

Wie zuvor sind beide Kreuzer der Stufe sieben in der Lage einen Jäger (aber keinen Aufklärer, der wäre für die Helena toll) und Defensives Flak-Feuer oder Hydroakutische Suche mit sich zu führen. Auf Grund der Eigenschaften der beiden Schiffe ist die New Orleans etwas mehr zur Flugabwehr geeignet als ihre leichtere Schwester (womit ich nicht sage, dass die Helena ein leichtes Mädchen ist – Pfui was ihr wieder denkt!), auch wenn ihre Stärke eher in der kurzen Distanz (2 km mit den 20 mm Oerlikon) liegt.

Stufe VIII (Baltimore – Cleveland)

Auf Stufe acht stehen sich nun zwei Schiffe gegenüber die man beide schon kennt und die beide verschoben wurden. Die Baltimore rutschte von Stufe neun auf acht, während die Cleveland den Sprung um zwei Stufen nach oben machte. Zur Baltimore gäbe es eigentlich wenig zu sagen, außer dass sie schon auf Stufe neun ein solides Schiff war, auch wenn nicht jeder sie gemocht hat oder gut mit ihr klar kam. Aber sie blieb für mich immer ein wenig blass, ein Schiff ohne großen Eindruck. Das ändert sich nun ein wenig, denn sie ist (neben der neuen Cleveland) der erste reguläre Kreuzer der Zugriff auf das Verbrauchsgut Radar erhält (als Alternative zum Katapultjäger). Wer nun jubelt, der freut sich etwas zu früh, denn sie verliert bei ihrer Herabstufung die Reparaturmannschaft und büßt damit natürlich eine gute Portion ihrer Überlebensfähigkeit ein. Das wird vor allem in den Gefechten gegen Stufe zehn Schiffe schmerzhaft werden, denn diesen tritt sie nun geschwächt gegenüber. Dafür darf sie aber auch gegen Feinde der Stufe sechs ran, die sich vor der guten Durchschlagskraft der panzerbrechenden Granaten fürchten sollten.

Es dürfte wenig verwundern, das die Cleveland die größten Anpassungen aller Schiffe die verschoben wurden bekommen hat, denn sie macht auch den größten Sprung. Sie bekommt natürlich Zugriff auf den sechsten Platz bei den Verbesserungen (sehr praktisch für die Tarnsystem-Modifikation 1) und erhält neben Sonar und Defensivem Flak-Feuer auch die Wahl zwischen einem Katapultjäger und dem Radar und hat damit eine größere Bandbreite an Möglichkeiten dem Team zu helfen. Aber auch die Werte des Schiffes wurden angepasst, so dass sie nun 15.6 km weit schießen, in nur noch 6.5s nachladen und die Türme fast doppelt so schnell drehen kann. Zusammen mit der Reduzierung der Sichtbarkeit auf 11.88 km und der etwas verstärkten Luftabwehr ist sie fit für Stufe acht und kann sich so auch mit den Stufe zehn Gegnern messen.

Baltimore und Cleveland sind schwierige Fälle, denn die Baltimore trifft zwar womöglich auch auf eine Stufe niedrigere Gegner als zuvor, aber in der Regel wird man ja eher auf Stufe neun und zehn Schiffe treffen. Ohne die Reparaturmannschaft steht man schlechter da gegen die überlegenen Gegner als bisher und daher wird man die Baltimore (noch?) vorsichtiger fahren müssen als bisher. Die Cleveland ist ein solides Schiff, aber die Reichweite ist hin und wieder problematisch, wenn man plötzlich eine Zao, Hindenburg oder gar einer Montana gegenüber steht. Angenehm hingegen ist die Tatsache, dass man sich bei dem leichten Kreuzer nicht mehr zwischen Sonar und Defensivem Flak-Feuer entscheiden muss.

Stufe IX (Buffalo – Seattle)

Haben wir auf Stufe acht zwei bekannte Schiffe gesehen, so beschäftigen uns auf Stufe neun nun zwei komplett neue Kreuzer: Buffalo als Vorstufe zur Des Moines und Seattle als neuer leichter Kreuzer. Beide Schiffe sehen sich sehr ähnlich und habe mit vier Türmen mit je drei Geschützen auch die gleiche Anordnung und sind beide voll gepackt mit Luftabwehrstellungen, so dass man sie fast für Zwilling halten könnte, aber nur äußerlich.

Beide Schiffe setzen die Eigenschaften ihrer jeweiligen Linie fort, auch wenn sich manche Eigenschaften etwas annähern. So hat die Seattle mehr Reichweite (15.7 km) als die Buffalo (15.5 km) bleibt aber mit 12.2 km Sichtbarkeit unter der der Buffalo mit 13.6 km, was teilweise also eine Umkehr des bisherigen Verhältnisses darstellt, denn bisher hatten die schweren Kreuzer immer den Vorteil der Reichweite. Allerdings muss man gestehen, dass die Buffalo natürlich mit einem Turm mehr (als die Baltimore) ein potentielles Viertel mehr Feuerkraft bekommt, während die Seattle gegenüber der Cleveland hier keine Steigerung erfährt. Dafür darf die Seattle gegenüber der Cleveland die 6.5s Nachladezeit behalten, während die Buffalo 3s länger braucht für das Nachladen (13s gesamt dann) als ihre Vorgängerin. Bei Geschwindigkeit (33 kn) und Ruderstellzeit (14.6s bzw. 14.8s) geben sich die beiden Schiffe nicht viel und sind für ihre Stufe hinreichend schnell und wendig, auch wenn sie sich nicht mit einer Donskoi oder Ibuki messen können. Was die Luftabwehr angeht, so sind beide Schiffe sehr fähig, allerdings hat die Buffalo im mittleren Bereich (3.5 km) etwas mehr Schaden, während die Seattle wegen der 152 mm Geschütze (die auch für die Luftabwehr eingesetzt werden) etwas mehr WUMMS in dem 5 km Bereich hat.

Was den leichten Kreuzern womöglich an Strukturpunkten oder Schlagkraft fehlt machen sie zum Teil mit den Verbrauchsgütern wett, denn wie schon auf Stufe acht hat auch die Seattle mehr als die Buffalo zu bieten. Der leichte Kreuzer führt (obwohl es das Schiffsmodell nahelegt) keinen Flieger mit sich, hat aber dafür fünf Verbrauchsgüter und bietet sowohl Hydroakustische Suche, als auch Radar, Defensives Flak-Feuer und die Reparaturmannschaft. Die Buffalo hingegen muss sich bei einem Platz zwischen Hydroakustische Suche und Defensives Flak-Feuer entscheiden und beim anderen zwischen Radar, Katapultjäger oder Aufklärer und bekommt im letzten Platz aber auch wieder die Reparaturmannschaft. Damit wird die Seattle sicher zum Liebling aller Care-Bears, die das eigene Team nach besten Kräften unterstützen wollen und zum Schrecken aller Zerstörer, die meinen alleine in die Flanke zu fahren wäre eine gute Idee.

Stufe X (Des Moines – Worcester)

Wer die Des Moines schon kennt, den erwartet hier keine Überraschung, denn dieses Schiff ist unverändert geblieben, wozu auch gar keine Notwendigkeit bestanden hätte. Anders sieht es natürlich beim Gegenstück aus, denn die Worcester ist ein komplett neues Schiff und schon der erste Blick lässt einen sofort an die britische Minotaur denken, was durchaus nicht falsch ist. Der leichte Kreuzer führt nämlich 6 Zwillingsgeschütze mit sich, die alle 4.6s ihre Geschosse auf den Weg bringen und das über 16.7 km, wobei die Granaten dabei kurzzeitig die Erdatmosphäre verlassen, den Mond umkreisen und sich dann wieder auf den Rückweg machen. So zumindest kommt es einem vor, denn mit entsprechender Verbesserung benötigen die Granaten auf die maximale Distanz 19.4 km quälend lange 18s bis sie beim Ziel ankommen – da wird manch ein Spieler etwas Übung benötigen um damit zuverlässig zu treffen.

Mit 33kn ist die Worcester jetzt nicht gerade ein Sprinter, aber bietet trotz der Ruderstellzeit 14s zusammen mit dem Wendekreis von 740m durchaus genug Beweglichkeit um sich dem feindlichen Beschuss zu entziehen oder den Torpedos eines Zerstörers den man verfolgt auszuweichen. Denn darin kann die Worcester durchaus brillieren, da sie (mit Tarnung, Tarnungsmeister und Tarnungsystem-Modifikation 1) auf 9.5 km Sichtbarkeit durch Schiffe getrimmt werden kann und damit ist jeder Zerstörer der einen entdeckt automatisch mindestens 400m innerhalb der Reichweite des Radars. Auf diese Distanz ist das Treffen mit den Geschützen relativ einfach und die Geschosse werden den Zerstörer aller Wahrscheinlichkeit nach zerreißen. Es ist davon auszugehen, dass die Worcester nicht sehr beliebt sein wird bei passionierten Zerstörerkapitänen, aber dafür auch ein beliebtes Ziel für alle feindlichen Schlachtschiffe und schweren Kreuzer. Die Panzerung (bis maximal 127 mm) ist nämlich dünn und schützt kaum vor schweren Treffern, was ein gutes Gegengewicht zu dem Schadenspotential des Schiffes schafft.

Der oben erwähnte Vergleich der Worcester mit der Minotaur resultiert aus ähnlichen Stärken und Schwächen der beiden Schiffe: ein gut getarntes Schiff mit vielen Geschützen die sehr schnell schießen aber dafür mit nur sehr leichter Panzerung. Im Gegensatz zur Minotaur kann sich die Worcester aber nicht auf ihren Nebel verlassen, sondern muss ohne diese Rückzugsmöglichkeit auskommen. Auf der anderen Seite ist sie nicht auf panzerbrechende Munition beschränkt und kann daher Gegner in Brand schießen und so auch Schaden machen wenn sie nicht aktiv schießt. Und wie bei der Minotaur sollte man sich ja nicht stehend erwischen lassen, denn so schnell kommt das Schiff nicht in die Gänge, wenn man meint, man könne gemütlich seine Geschossbahn ausnützen und faul das Lager hinter einer Insel aufschlagen.

Meine Meinung

Die Aufspaltung des Kreuzerzweigs ist eine spannende Sache und bringt uns nicht nur neue Schiffe sondern auch eine etwas differenziertere Aufgabenverteilung zwischen den schweren und leichten Kreuzern. Geschaffen wird das durch die unterschiedlichen Reichweiten und Sichtbarkeiten und natürlich die Geschütze. Die schnellen 152 mm Geschütze eigenen sicher zusammen mit Trägheitszünder für Sprenggranaten wunderbar zum Vernichten von Zerstörern und dem langsamen “Schmelzen” von Schlachtschiffen, während die durchschlagskräftigen 203 mm Granaten auf Kreuzern und auch Schlachtschiffen eindrucksvolle Spuren hinterlassen können. Grundsätzlich können die Schiffe aus beiden Ästen natürlich alle Ziele bekämpfen aber von der Ausstattung her sind die leichten Kreuzer in der Tat etwas geeigneter gegen feindliche Zerstörer (auch da sie ab der Stufe acht Sonar und Radar und Defensives Flak-Feuer mitnehmen können) während die schweren Kreuzer eher gegen die etwas größeren Kollegen vorgehen sollten. Allerdings ist das im Eifer des Gefechts meist hinfällig, aber die Idee die WG hier hat ist klar.

Was mir besonders gut fällt, und den Entwicklern wesentlich besser als bei den japanischen Zerstörern gelungen ist, ist die Kontinuität innerhalb der Zweige und dass sie die Baltimore von ihrem Mauerblümchen-Eindruck (der eigentlich unberechtigt ist) erlöst haben. Wenn von der Pensacola bzw. Dallas aus startet ist jedes der folgenden Schiffe eine Steigerung, sei es in der Anzahl der Geschütze oder der Feuerrate und an keinem Punkt kommt ein Sprung oder in der Art. Der Fortschritt von Schiff zu Schiff ist einfach harmonisch und glatt, was auch dem Lernprozess der Spieler mit etwas weniger Erfahrung zu gute kommt.

Ob man zwischen den beiden Zweigen einen Sieger (“der ist besser”) ausmachen kann glaube ich nicht, denn beide bieten gleichermaßen gutes Potential wie auch Herausforderung. Wenn ich wählen müsste, so gefallen mir die leichten Kreuzer etwas mehr, denn damit kann man Schlachtschiffe schön mit Feuer belegen, das Team mit Radar, Hydro und Flak-Feuer unterstützen und hin und wieder gemütlich hinter einer Insel parken. Allerdings ist das Risiko bei diesen Kreuzern etwas höher ganz schnell ganz böse eingeschenkt zu bekommen, wenn man sich mal verkalkuliert und zur falschen Zeit in die falsche Richtung dreht (oder überhaupt wendet). Da sind mir dann die schweren Kreuzer wieder etwas sympathischer mit denen man es im Zweifel auch mal mit einem Schlachtschiff aufnehmen kann, wenn man geschickt anwinkelt und um richtigen Moment seine Wendigkeit ausnutzen kann.

Ablauf der Änderung

WG wird diesmal die Spaltung in zwei Schritten vollziehen, beginnend mit Update 0.7.5.0 und dann mit 0.7.6.0 den zweiten Teil folgen lassen. Im ersten Schritt wird die Cleveland angepasst und auf Stufe acht umziehen und zwar in den neuen Zweig, wo sie aber erst einmal alleine steht. Die Pensacola, New Orleans und Baltimore werden angepasst und rutschen je einen Platz nach unten und die Lücke auf Stufe neun wird die neue Buffalo füllen. Nach dem Folgeupdate wird dann vermutlich einfach der Rest des leichten Kreuzerbaums (Dallas, Helena, Seattle und Worcester) nachgeschoben und füllt diesen Zweig um die Cleveland herum auf.

18 Gedanken zu „Das große Stühlerücken

    1. Noch hat WG es nicht final gesagt (das kommt sicher mit den patch-notes 0.7.5.0 dann), aber bisher war es immer so, dass du das Schiff behälts und es angepasst wird. Sprich wenn du ne Cleveland hast, dann ist die nach dem Update Stufe 8. Normalerweise wirst du auch die Pensacola bekommen, da diese ja die Cleveland ersetzt auf Stufe 6, so wäre der normale Vorgang eigentlich.

      1. Das wäre schön, denn ich besitze auch die Cleveland. Mein persönlicher Eindruck von dem Schiff ist momentan eher so lala, deswegen bin ich gespannt, wie sich die Buffs auswirken werden.

        Die Herabstufung der Pensacola auf Stufe VI bei nur geringfügiger Anpssung der Geschütze (45 sec Drehzeit für 180°) hingegen sehe ich momentan mit einem Stirnrunzeln. Zehn 20,3 cm Geschosse alle 15 sec sind ein gewaltiges Pfund auf Tier VI. Nur die Premium Graf Spee kann mit ihren 28 cm Geschützen (20 sec Nachladezeit) dagegen anstinken.
        Die übrigen Nationen, egal ob Standard oder Premium haben 8 oder 9 150/152 mm Geschütze, die Japaner ebenfalls 20,3 cm Geschütze, davon aber nur 6 Stück (10,9 sec Nachladezeit).

        Ich bin gespannt, ob sich damit die Pensacola im PvP nicht als zu übermächtig erweisen wird und erneut angepasst werden muss. Testbedingungen sind nicht mit dem offenen Spiel identisch, das hat sich sowohl bei WoWS-Schiffen als auch bei WoT-Panzern immer wieder erwiesen.

      2. Also eigentlich ist die Cleveland, wenn man mit ihr zurecht kommt, auf Stufe 6 sehr stark, das wird sich ein wenig mindern auf Stufe 8, da sie zwar gebufft wird, aber nicht zu sehr. Aber sie liegt definitiv nicht jedem Spieler, das liegt einfach auch an der Art wie sie zu spielen ist und wie man zielen muss und nicht daran ob man gut oder schlecht ist.

        Die Pensacola auf Stufe sechs ist ein Pfund, aber man muss immer bedenken, dass sie auch leichter zu entdecken sein wird und das wird es einem nicht so leicht machen den Vorteil der wirklich guten Geschütze auch immer einzusetzen. Da haben die anderen Schiffe an Reichweite, Feuergeschwindigkeit oder Tarnung ihr immer etwas voraus. Und die Tests finden ja durchaus auch auf dem live-Server statt und da schlug sie sich ordentlich aber nicht übermächtig. Aber natürlich muss man immer sehen, dass die Supertester und CCTs eher bessere Spieler sind und man sehen muss ob das Schiff auch für den durchschnittlichen Spieler funktionieren. Aber das klappt eigentlich meist ganz passabel inzwischen.

  1. Moin!
    Ändert sich genug um evtl. die Skillung des Kapitäns zu überdenken? Kannst du hierzu schon Tipps geben?
    VG

    PS: Wieder sehr gelungen dein Text. Danke für deine Mühen!

    1. Also bei den schweren Kreuzern wird sich wenig ändern, aber bei den leichten sollte man Teägheitszünder ernsthaft in Betracht ziehen. Das macht aus den 152er HE Granaten echt fiese Dinger … Damit die Brandchance nicht zu sehr sinkt wäre dann Sprengmeister auch zu überlegen.

  2. Bis auf die Desmo hab ich alle Kreuzer… (ab T6 behalten) Werden die nu einfach in die Neuen Spalten geschoben, oder werden sie durch ihr neues Pendant ersetzt ?

    1. Vermutlich wird es so sein: Wenn man ein Schiff im Hafen hat, dann wird dieses Schiff auf den neuen Platz geschoben (Cleveland auf 8 im CL Zweig, Baltimore auf 8 im CA Zweig, usw.) und man bekommt ersetzte Schiffe dazu. Hier also dann die Buffalo auf 9 als Ersatz für die Baltimore.

    2. Ich tippe, dass es sinnvoll ist sich auch die Omaha (mit ein paar EP) in den Hafen zu stellen, wenn man alsbald nach dem Erscheinen mit der Dallas ausfahren möchte.
      Die Nürnberg – als das bislang teuerste Silberschiff – kostet 38K. Ich vermute daher, dass diese Größenordnung auch für die Dallas genügen sollte.

      Und wenn man seiner Cleveland eigentlich immer schon mal eine Premiumtarnung kaufen wollte, ist jetzt wohl der beste Zeitpunkt dafür. Nach dem Splitt wird sie bestimmt nicht günstiger werden.

      1. Die XP Kosten dürften sich etwa in dem Rahmen bewegen wie die bisherigen Schiffe auch – ein paar XP mehr oder weniger und daher ja, es wird sich lohnen die Omaha im Hafen zu haben bzw. alle Schiffe im Hafen zu haben die sich verändern. Auch das mit der Tarnung ist ein guter Hinweis.

      2. Servus, Tarnung habe ich mir zwar auch schon geholt aber in der Testserverankündigung 0.7.5 steht das es einen Feldzug oder so geben soll, bei dem man eine Tarnung für die Cleveland bekommen soll.
        Von daher braucht man die Tarnung wohl jetzt nicht holen!
        Kann ich die Tarnung die ich habe wieder für Dublonen verkaufen?

      3. Also die Tarnung für die Cleveland aus dem Feldzug sieht anders aus und wird wohl eine neue Variante sein. Von daher hast du dann zwei zur Auswahl.

        Permanente Tarnungen die man für Dublonen gekauft hat kann man nicht mehr zurück geben oder wieder verkaufen. Vielleicht ist der Support von WG nett und macht den Kauf rückgängig, allerdings würde ich mich darauf nicht unbedingt verlassen oder darauf versteifen, denn eigentlich gilt: gekauft ist gekauft.

  3. Ich rate mal, dass nach dem 2. Absatz ein Bild eingefügt werden wollte.

    Beim genauen Blick auf die gestrige, offizielle Mitteilung, werde ich den Verdacht nicht los, dass der Splitt auf zwei Updates aufgeteilt wird (0.7.5 & 0.7.6). Offenbar kommt zunächst der CA-Zweig dran und mit Update 0.7.6 der CL-Zweig.

    Hast Du dazu Monopolwissen, welches Du uns schon mitteilen darfst? XD

    1. Da war eigentlich ein Bild drin … Gestern war es noch da, aber wo ist das hin? Ich werd es mir gleich mal ansehen und wieder einfügen … Komische Dinge macht WP da.

      Was die Aufteilung angeht, so wäre das zwar neu (bei WoWS) bei einer Aufspaltung aber nicht undenktar. Wobei sich die Frage stellt, warum sie das machen sollten, außer sie wären mit dem feedback von den Tests noch nicht zufrieden. Als Hinweis könnte dabei gelten, dass die CA bereits als “final” gelten, die CL aber noch als “WiP” geführt werden.

      Edit: Es ist nun offiziell, dass die Spaltung des Kreuzerbaums in zwei Stufen erfolgen wird. Vermutlich wie folgt: Cleveland wandert auf Stufe 8 in den neuen Zweig, Pensacola, New Orleans und Baltimore rutschen eine Stufe runter und die Buffalo kommt neu dazu. Dann mit 0.7.6.0 (vermutlich) kommen die restlichen leichten Kreuzer dazu (Dallas, Helena, Seattle und Worcester).

  4. Sehr schöner Artikel, danke dir Hurz 🙂
    Fahre am liebsten Kreuzer und deswegen bin ich schon sehr gespannt auf die neuen leichten US – Kreuzer. 152mm + IHFE…. man darf gespannt sein.
    Tippfehler entdeckt: eingeschränkt anstatt eingeschenkt… Oder hab ich was falsch verstanden? Gruss SnuSnu

    1. Ich bin auch gespannt auf die CL wie sie sich dann im Massen-Gebrauch machen werden, wobei ich davon ausgehe, dass viele erst einmal von der Fragilität überrascht sein werden.

      Danke für den Hinweis mit dem Tippfehler, das war ein Knoten im Hirn. Ist korrigiert.

  5. Hallo Hurz,

    Frage eines passionierten Premiumschiff-Sammlers:
    Ist bei den Premiumschiffen (z.B. Atlanta und Indianapolis) eine Anpassung in irgend einer Form geplant oder bleiben diese so wie sie sind?

    Im Prinzip sind sie ja außen vor aber vielleicht hast Du da die ein oder andere Info. 😉

    Ansonsten wieder ein toller Artikel, informativ und mit allen wichtigen Infos. Vielen Dank mal wieder!!!

    Gruß Frank

    1. Bei beiden Schiffen ist aktuell nichts bekannt, das darauf hindeuten würde, dass WG hier etwas plant zu ändern. Allerdings sehe ich persönlich auch keinerlei Anlass dazu das zu tun, denn die Schiffe funktionieren beide auf Stufe 7 sehr ordentlich und daran wird sich ja auch nichts ändern, nur weil angepasste und neue Schiffe ins Spiel kommen.

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