Update 0.5.9 – kleine Änderungen und große Schatten

Mit dem Update auf Version 0.5.9 für World of Warships (WoWS) wird sich eigentlich nicht so viel an dem eigentlichen Spiel ändern, aber Wargaming.Net (WG) hat einige Kleinigkeiten angefasst, die doch größere Auswirkungen haben dürften. Und daneben ist Patch 0.5.9 natürlich das Vorspiel für die Einführung der deutschen Schlachtschiffe, einem Forschungszweig, der schon von vielen Spielern sehr lange herbei gesehnt wird. Auch wenn diese Schiffe schon im Spiel vorhanden sein werden und man sie, gesteuert von Supertestern, in Gefechten antreffen wird, scheint es das Thema zu sein, dass viele Spieler in den Vordergrund stellen, was aber den Kleinigkeiten nicht gerecht wird. Aber bevor wir ins Detail gehen, lassen wir unsere Lieblings-Patch-Note-Fee Dasha zu Wort kommen …

Wer in dem Video den im Vorfeld angekündigten neuen Coop-Spielmodus “Assault” vermisst, der ja auch schon auf dem Public Test Server (PTS) zu spielen war, der hat nichts übersehen. Nach der Auswertung der Rückmeldungen und Meinungen von Spielern (und vermutlich auch Supertestern) hat sich WG entschlossen, dass dieser neue Spielmodus noch nicht mit Update 0.5.9 ausgeliefert wird. Offenbar war man mit der Balance und einigen anderen Aspekten des Coop-Spielmodus noch nicht ganz zufrieden und will erst einige Anpassungen vornehmen um der Kritik bzw. den Anforderungen durch die Spieler gerecht zu werden. Das ist einerseits schade, denn der Spielmodus sorgte durchaus für Unterhaltung und Abwechslung, andererseits hat es keinen Sinn eine solche Option in das Spiel einzuführen, wenn sie von den Spielern schon auf dem PTS für berechtigte Zweifel sorgt, denn selbst wenn sie später verbessert und / oder erweitert wird, ist die Idee schon (teilweise) verbrannt. Ich denke WG wird aber diese Idee nicht fallen lassen, sondern nur verschieben, denn WG weiss genau, dass Abwechslung (sofern gut gemacht) dem Spiel immer gut tut. Aber sprechen wir nicht darüber was beim Update 0.5.9 fehlt, sondern das was darin enthalten ist.

Situationsbewusstsein für alle!

Eine kleine Änderung, die aber nicht nur weitreichende Folgen hat, sondern auch schon bei Bekanntwerden für massive Diskussionen gesorgt hat, ist, dass die Fähigkeit “Situationsbewusstsein” ab sofort jeder Kapitän automatisch besitzt und sie nicht mehr ausgewählt werden muss. Damit wird also ein Punkt beim Kapitän frei und WG geht einen etwas ungewöhnlichen Weg bei der Korrektur der Kapitäne, die diese Fähigkeit haben:

  1. Möglichkeit: Der Kapitän hat nur “Situationsbewusstsein” als Stufe eins Fähigkeit gewählt => Der Kapitän erhält automatisch “Grundlagen der Überlebensfähigkeit” als Ersatz.
  2. Möglichkeit: Der Kapitän hat einen oder mehrere andere Stufe eins Fähigkeiten neben “Situationsbewusstsein” gewählt => Dem Kapitän wird 1 Fähigkeitspunkt gut geschrieben.

Es wird also für betroffene Kapitäne kein kostenloses Zurücksetzen der Fähigkeitspunkte geben, wie es noch bei der letzten Änderung bei den Fähigkeiten war, allerdings wurde damals auch deutlich mehr geändert und auch neue Fähigkeiten eingeführt. Das hat zu einiger Kritik in Teilen der Spielerschaft geführt, aber ehrlich gesagt kann ich das nur bedingt nachvollziehen. Gerade höherstufige Kapitäne haben ohnehin meist zwei Stufe eins Fähigkeiten und erhalten nun einen freien Punkt und so gut wie alle anderen Schiffe profitieren von “Grundlagen der Überlebensfähigkeit” deutlich und wie WG mitteilt, wählten 60 % bis 80 % aller Spieler offenbar diese Fähigkeit nach “Situationsbewusstsein”. Etwas kritisch sehe ich diese Verschiebung höchstens bei Zerstörern, da diese meist eher besser mit “Schieß-Grundausbildung” fahren würden. Der Vorteil von “Grundlagen der Überlebensfähigkeit” ist hier am geringsten auf Grund der Tatsache, dass die Abklingzeit von “Schadensbegrenzungsteam” recht gering ist und häufig “Mit letzter Anstrengung” gewählt wurde, was den Ausfall von Motor oder Ruder deutlich minimiert.

Allerdings hat WG inzwischen auf die Rufe der Spielerschaft gehört und veranstaltet nun ein keines Event für eine Woche, bei dem man etwas Gold gewinnen kann um die vergünstigte Neuausbildung eines Kapitäns bezahlen zu können. Hierzu schreibt WG im offiziellen Forum:

Wie bereits erwähnt, werden die Fertigkeiten nicht zurückgesetzt, da dieser Prozess für viele Spieler einfach nur langwierig und öde wäre. Daher hatten wir uns für einen Mittelweg entschieden.

Um es für euch nun komfortabler zu gestalten, wird es ein einwöchiges Event geben, welches den maximal möglichen Rabatt auf das Zurücksetzen von Fertigkeitspunkten gibt. Aktuell ist es uns leider nicht möglich das Zurücksetzen von Fertigkeiten kostenlos zur Verfügung zu stellen (daran müssen wir wohl arbeiten), daher wird es für jeden Spieler, der sich in dieser Woche einloggt, eine kleine Menge Dublonen geben.

Mit dieser Lösung können alle Spieler selbst entscheiden, ob sie Grundladen der Überlebensfähigkeit als Ersatz für Situationsbewusstsein behalten oder ein anderes Set an Fertigkeiten auswählen möchten.

Quelle

Der Igel im Nebel

Eine beliebte, aber nicht ganz unumstrittene Modifikation (genannt “Hedgehog in the Fog”) für WoWS ist, bzw. bald war, eine, die mit Kreisen auf dem Wasser die Grenzen der Nebelbänke anzeigt. Das erlaubt nicht nur Zerstörern (oder anderen Schiffen) besser zu erkennen ob bzw. wie weit sie im Nebel stehen, sondern auch ob und wie weit sich ein Schiff nach dem Verschwinden noch bewegt hat, indem man die Abfolge der Kreise betrachtet. Diese Modifikation stammte bekanntermaßen aus der Feder eines Entwicklers von WoWS (oder zumindest aus dem direkten Umfeld des St. Petersburger Teams) und wurde nun von WG direkt in das Spiel übernommen, wenn auch etwas umgewandelt.

smoke_border

Die Kreise sind weiterhin zu sehen, allerdings verschmelzen diese zu einem großen unförmigen Gebilde, da die Kreise zusammen gefasst werden. Außerdem sind die Kreise nur mehr aus nächster Nähe zu sehen (2.5 km muss man nahe sein, damit man sie angezeigt bekommt), womit sich das Ausspähen der Position eines Schiffes im Nebel aus der Distanz nicht vereinfacht. Gerade Zerstörerfahrer werden sich über diese Erweiterung freuen, da zuletzt die Modifikation durchaus für Ärger und Probleme sorgen konnte oder sich mit anderen Modifikationen nicht vertrug. Ich denke WG hat einen Weg gefunden diese sinnvolle Ergänzung ins Spiel zu bringen ohne die dabei mögliche “game breaking”-Komponente mit zu übernehmen.

Noch eine kleine Anpassung gibt es beim Legen von Nebel und zwar wie sich das Verschwinden des Schiffes bei Bewegung verhält. WG hat diese Regeln nun etwas vereinfacht, vor allem klarer gemacht:

  • Nebel entsteht erstmals 2 Sekunden nach Aktivierung des Verbrauchsguts
  • Fährt ein Schiff 12.5 kn oder langsamer parallel zu oder auf einen Gegner zu, so wird es vom Nebel verdeckt
  • Fährt ein Schiff schneller als 12.5 kn parallel zu oder auf einen Gegner zu, so wird es vom Nebel nicht verdeckt

Damit verhindert WG das “Blinken” von Schiffen (wiederholtes Verschwinden und Erscheinen von Schiffen die gerade Nebel legen) und erleichtert die Handhabung dieses Verbrauchsguts.

Änderungen bei Schiffen

Ein WoWS Update wäre keines, wenn nicht auch an einigen Schiffen herum geschraubt würde und das ist auch bei Update 0.5.9 nicht anders, auch wenn die Änderungen nicht massiv und umfangreich ausfallen. Am auffälligsten ist dabei die Verstärkung der Atlanta (amerikanischer Premium Kreuzer der Stufe sieben), die für ihre Rolle als Zerstörerjäger mit Radar ausgerüstet wird und damit neben der Indianapolis das einzige Stufe sieben Schiff mit diesem Verbrauchsgut ist. Die Reichweite des Radars ist mit 8.5 km nicht gerade groß und auch die Wirkungsdauer beträgt nur 25 Sekunden, was nicht gerade viel ist, aber für die Atlanta mit ihren schnellen Geschützen genug Zeit darstellt. Neben der Atlanta wurde auch die Warspite ein wenig verbessert, da sie etwas tiefer ins Wasser gelegt wurde, was nicht nur historisch korrekter ist, sondern auch weniger Schaden bedeuten sollte, den die “Grand Old Lady” einstecken muss. Die Tirpitz wurde auch mit einem kleinen Buff versehen, indem die Durchschlagskraft der HE Geschosse (von 64 mm auf 95 mm) und der 150 mm Sekundärgeschütze (von 25 mm auf 37 mm) etwas angehoben wurde.

Etwas unspezifisch äußerte sich WG bereits bei der Anpassung der Panzerungsmodelle bei den Kreuzern im letzten Patch und so halten sie es auch diesmal, wenn es darum geht, was nun bei den amerikanischen Schlachtschiffen und der Tirpitz passiert ist. Grundsätzlich wurden kleinere minimale Änderungen an einzelnen Stellen der Panzerung einiger Schiffe vorgenommen (von 10 mm auf 13 mm Panzerung bei den Kasematten der Phoenix, etc.) aber das ist damit nicht gemeint. WG hat mit dem letzten Update damit begonnen nach und nach bei den Schiffen die Panzermodelle feiner und näher am Schiffsmodell zu modellieren, was die Werte der Panzerung nicht ändert, aber Trefferzonen deutlicher unterscheidet. Den Unterschied sieht man wenn die beiden Bilder vergleicht (links altes Modell, rechts neues Modell):

armor_old armor_new

Diese Verfeinerung der Panzerungsmodelle wurde wie bereits erwähnt bei einigen Schiffen im vorherigen Update begonnen und soll nun konsequent weiter nach und nach bei allen Schiffen erfolgen. Großartige Änderungen am Spiel geschehen damit wohl nicht, denn dazu ist die Streuung und der Zufallsfaktor zu groß, als das man so gezielt schießen kann, dass man die vorher gröbere Darstellung hätte ausnützen können.

Match Maker 2.0+

Der Match Maker (kurz MM) musste bei WoWS ja durchaus häufig als Schuldiger herhalten für Niederlagen, egal ob wirklich schuldig oder nicht und auch ich habe bereits dem Thema einen Beitrag gewidmet. Zum Glück haben die Entwickler auf die Situation reagiert und mit der Entwicklung eines komplett neuen Systems zur Spielzusammenstellung begonnen, das mit dem letzten Update auch eingeführt wurde. Ich persönlich halte das Ergebnis für sehr gelungen und vor allem verglichen mit dem Vorgänger ist der aktuelle MM ein leuchtendes Beispiel an Fairness. Aber es gibt hin und wieder auch grobe Ausfälle und noch sind nicht Ungerechtigkeiten ausgeräumt, weshalb WG am MM 2.0 weiter feilen und nun in Update 0.5.9 weiter nachlegen.

Mehr Beachtung soll nun eine gleichmäßige Verteilung von Nationen bekommen, so dass nicht eine Seite nur japanische und die andere nur russische Zerstörer ins Feld führt, sondern beide Seiten eine möglichst gleichmäßige Anzahl an beiden Typen haben. Natürlich wird das in der Realität nie vollständig aufgehen, aber zumindest sollte es helfen die Teams weiter fairer zu gestalten.

Zusätzlich wird das starre +/- 2 Stufen-System bei den Gefechten etwas aufgelöst, so dass es nun folgende Ausnahmen gibt:

  • Schiffe der Stufen I bis IV und Flugzeugträger der Stufe V treffen maximal auf Gegner eine Stufe höher
  • Schiffe der Stufen V und höher und Flugzeugträger der Stufe VI und höher treffen maximal auf Gegner zwei Stufen höhen
  • In Gefechten der Stufen VIII, IX und X wird es nur noch maximal einen Flugzeugträger pro Seite geben

Anzumerken ist, dass natürlich das Spielen in einer Division die Regeln durchaus durchbrechen kann, denn weiterhin bestimmt das Schiff mit der höchsten Stufe die Einstufung der gesamten Division. Wer also in einem Stufe IV mit einem Stufe VI Schiff unterwegs ist, wird womöglich in Gefechte kommen in denen sich auch Stufe VIII Gegner tummeln, da das Stufe VI Schiff das bestimmende Element ist.

Inzwischen hat WG auch eine neue Tabelle / Grafik veröffentlicht, welche die Verteilung gemäß dem neuen Match Maker veranschaulicht (Quelle):

“Ja Hallo erstmal, ich bin der …”

Ob das nun unbedingt nötig ist, das kann ich nicht beurteilen, aber offenbar hatten es sich genug Spieler gewünscht, dass es auch in WoWS ein eingebautes Sprach-Kommunikations-System geben soll. Ich persönlich halte von solchen im-Spiel-Lösungen eigentlich wenig, aber das rührt wohl eher daher, dass diese zu Beginn meist grausam schlecht waren und ich daher gewohnt bin externe Lösungen wie Teamspeak zu verwenden. Inzwischen ist die Qualität dieser integrierten Lösungen auf der gleichen Höhe wie bei den externen Programmen, aber natürlich bleibt man beim Spiel-Voice-Chat nur beschränkt auf Gespräche mit Divisions-Kollegen.

Allerdings sehe ich durchaus den Vorteil für Gelegenheitsspieler oder spontane Divisionen, welches so ein eingebautes Kommunikations-System bedeutet, denn es müssen nicht extra Daten ausgetauscht, das passende Programm gestartet werden usw. Das beschleunigt das Zusammenfinden und nimmt womöglich auch Hemmungen und führt damit zu mehr Annäherung zwischen den Spielern. So lange man es abschalten kann (was bei WoWS der Fall ist) und nicht gezwungen wird das kindische Gehabe von anderen Spielern anhören zu müssen, ist dies eine Erweiterung von WoWS der ich uneingeschränkte Vorteile zugestehe, auch wenn ich sie persönlich vermutlich nie nutzen werde.

Interfaceanpassungen und sonstige Änderungen

Neben den Optionen die Nebelränder und den Sprach-Chat zu aktivieren (oder deaktivieren) treibt WG auch bei der Benutzeroberfläche die Anpassbarkeit voran, was für mich ein Zeichen ist, dass WG auf die Bedürfnisse der Spieler hört und gewillt ist sich diesen auch anzupassen (hoffentlich nur dort wo es möglich ist und nicht nachgibt bei dem Gejammer für U-Boote, aber das ist ein anderes Thema). Die Minimap kann mit Update 0.5.9 nun weiter angepasst werden, indem man wählen kann ob man die Zahlen an den Sichtbarkeit- und Reichweiten-Kreisen sehen möchte und wie stark die Transparenz sein soll. Bei den Verbrauchsgütern und Tarnungen darf man nun extra aktivieren, dass diese auch nachgekauft werden, wenn der Vorrat aufgebraucht ist (so wie es bisher beim automatischen Nachfüllen schon immer der Fall war). Wer also nur seinen Vorrat an gesammelten Tarnungen verbrauchen will, aber danach keine mehr nachgekauft haben möchte, der kann das nun entsprechend einstellen.

Aber WG denkt auch weiter über die Einsteigerfreundlichkeit von WoWS nach und erweitert nun die Wehrpass-Übersicht um Videos für jede Stufe. Diese erklären neben der bisherigen Beschreibung was genau beim Erreichen einer neuen Stufe im Wehrpass nun freigeschaltet wurde und soll Einsteigern dabei helfen schneller und besser ins Spiel zu finden.

Karten gibt es diesmal leider keine neuen, aber dafür wurden einige Karten leicht überarbeitet (meist kosmetische Änderungen) und die Zuteilung der Karten für bestimmte Stufen wurde etwas angepasst, da einige Karten für manche Stufen einfach zu groß waren (Ozean für Stufe V Schiffe zum Beispiel). Auf “Zwei Brüder” und Mündung wurden hingegen im Modus Herrschaft die “Heimatbasen” sofort für das jeweilige Team als erobert gesetzt, damit sich die Gefechte etwas schneller entwickeln und nicht erst die Teams alle in diesen ersten Eroberungspunkt fahren. Auch den erst mit 0.5.8 eingeführten Spielmodus “Bastion” passt WG ein wenig an und erhöht die Nachladezeit der Geschütze der Festungen deutlich (auf 7 Sekunden von 3 bis 5 Sekunden), hebt aber gleichzeitig den Schaden massiv an (HE auf 11.760 von 7.200 und AP auf 16.380 von 7.800). Ob und wie das den Spielverlauf ändert ist schwer abzuschätzen, aber damit werden die Festungen durchaus zu einer Gefahr für Schlachtschiffe, sollten die Geschosse einmal die Panzerung durchschlagen.

3 Gedanken zu „Update 0.5.9 – kleine Änderungen und große Schatten

  1. Vielen Dank.

    Weißt du zufällig, ob die zusätzlichen Goodies aus den Spielerrängen auch älteren Spielern gutgeschrieben werden- also die Differenzversteht sich (angenommen ursprünglich waren es 10 Fahnen X und jetzt sind es 15 Fahnen Xm kriegt man dann 5 Fahnen X)?

    1. Es ist mir immer eine Freude … Das ist eine gute Frage ob man das nachträglich noch bekommt, aber ich glaube mich zu erinnern, dass es bei der letzten Wehrpass-Umstellung so was gab (als Rang 12 eingeführt wurde). Daher gehe ich jetzt einmal davon aus, dass es auch diesmal der Fall sein wird, aber ganz sicher bin ich mir leider nicht.

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