Ein Drama, einer Operette würdig

Der Vorhang geht auf, das Licht geht an und es fällt der Blick auf die Arena eines langsam in die Jahre gekommenen Kolosseums, das noch durchaus ansehnlich ist, aber man merkt die Gebrauchsspuren. Dort blättert die Farbe der Freskos etwas ab und lässt die Szene aus einer grandiosen Seeschlacht etwas weniger imposant erscheinen als noch vor einigen Jahren und an anderer Stelle sind die Ecken der Säulen schon etwas abgeschlagen. Aber das tut der Stimmung keinen Abbruch, denn die Ränge sind zum brechen voll und die Menge schreit nach Blut, Tränen und Drama. Die ersten Personen treten ein und werden von den Rängen mit Ermunterungen wie Beleidigungen gleichermaßen bedacht. Bis an die Zähne bewaffnet bewegen sie sich langsam und gespannt auf und ab. Und als sich auf der anderen Seite langsam das Gitter, welches den dunklen Zugang in die unergründlichen Katakomben noch versperrt, hebt, richten sich die Blicke der Kämpfer direkt dorthin und versuchen zu erkennen was sich in der Finsternis dort bewegt. Die Eisenstäbe sind noch nicht zur Ruhe gekommen, dann stürmen, angetrieben von Peitschen in den Händen vermumter Gestalten, die Kontrahenten in die Arena. Ein kurzes Verharren und Abschätzen und dann geht es los, das brutale Stechen und Hauen, ein Gemetzel beginnt und die Masse im Rund johlt und brüllt in Extase, während aus dunklen Ecken zwielichtige Gestalten versuchen die Kombattanten zu dirigieren. Nicht lange und die ersten Opfer sind zu beklagen, schleppen sich dem rettenden Rand der Arena entgegen oder liegen schon bewegungslos im Sand, dessen einst strahlend gelbe Farbe sich durch Blut, Schweiß und Urin in ein matschiges Braun verwandelt.

Ich glaube so oder ähnlich stellen sich manche vor wie es ablief, als das passiert, was nun zu dem Drama führte, dessen dritten Akt wir nun erleben. Und da es mich indirekt auch betrifft, ist das ein gutes Thema für die Wiederaufnahme an meiner Blog-Arbeit hier, nachdem es eine kleine Pause gab.

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