Überblick – Die russischen Kreuzer

Als mit den russischen Zerstörern der erste Zweig des russischen Forschungsbaums in World of Warships (WoWS) eingeführt wurde, war das ungewöhnlich, aber verständlich, denn gleichzeitig wurden ja die deutschen Kreuzer veröffentlicht. Wargaming.Net (WG) wollte damit wohl nicht zu viele Kreuzer auf einmal ins Spiel bringen und für genügend Abwechslung sorgen. Nun ist es daher nur logisch, dass jetzt als nächster russischer Zweig die Kreuzer nachgeschoben werden, denn alle anderen Schiffsklassen leiten sich ja bekanntlich aus dieser zentralen Kreuzerlinie ab. Um es vorwegzunehmen, die russischen Kreuzer sind speziell und teilweise verwirrend wenn man von Stufe zu Stufe geht, denn es bildet sich erst einmal kein festes Muster heraus, was zum Beispiel das Kaliber der Geschütze angeht. Was aber alle gemeinsam haben ist, dass sie relativ groß sind (vor allem die Schiffe in den hohen Stufen) und alle relativ schnell sind, denn kein russischer Kreuzer aus dieser Linie fährt langsamer als 24 kn. Daher lohnt es sich, auch wenn die Schiffe zum Zeitpunkt dieses Beitrages noch nicht veröffentlicht sind, schon jetzt einen genaueren Blick auf die einzelnen Kandidaten und ihre Vor- und Nachteile zu werfen.

Dass die Entwickler von WoWS mit Update 0.9.5 die Kiroov durch ein Schiff mit 152 mm Geschützen ersetzen kann ich gut nachvollziehen, denn ein Sprung hoch und wieder runter bei der Geschützgröße stört irgendwie die Harmonie in einer Linie und das will WG so weit es geht vermeiden (bei den britischen Schlachtschiffen ist es von Stufe fünf bis sieben auch nur eine Notlösung). Die Kotovsky passt einfach besser in die gesamte Linie und erlaubt oder verlangt keine andere Spielweise als die Schiffe danach. Was ich allerdings nicht verstehe ist, was WG mit der Moskwa macht. Sie passt mit ihren 220 mm Geschützen nicht mehr als Abschluss auf die Linie der leichten Kreuzer, das ist völlig klar, aber mit Tallinn (180 mm) und Riga (220 mm) wäre sie für mich die logische Wahl gewesen für den Abschluss der schweren Kreuzerlinie. Sie ist im Spiel, sie funktioniert im Spiel, sie ist hinreichend in der Balance mit den anderen Schiffen und nun wird sie ersetzt durch ein neues Schiff mit gleichem Kaliber aber anderen Stärken und Schwächen.

Stufe I bis II

Das erste reguläre Schiff, die Orlan, ist schon eine ganze Weile im Spiel, da es als Ausgangspunkt für die russischen Zerstörer benötigt wurde. Die vier 130 mm Geschütze sind zwar gut, aber auf nur zwei Türme verteilt, was einen Ausfall schwerwiegend macht, denn man verliert damit gleich die Hälfte seiner Schlagkraft. Dafür hat man ein gutes Schadenspotential, denn die Durchschlagskraft der Geschosse ist, wie bei den russischen Geschützen allgemein, höher als bei den meisten anderen Nationen und auch die Nachladezeit ist durchaus ansehnlich. Etwas mehr Geschütze führt auf Stufe zwei dann die Novik ins Feld (acht Einzelgeschütze), allerdings reduziert sich das Kaliber auf 120 mm, was sich im Schadenspotential aber kaum bemerkbar machen wird, da in diesen Stufen die Panzerung in der Regel noch sehr gering ist. Außerdem sind die hochexplosiven Geschosse vom Schaden nur wenig von dem der panzerbrechenden Geschosse entfernt, so dass man mit der Novik gut seinen Gegner auch mit einem Hagel aus hochexplosiven Geschossen eindecken kann. Dabei kommt die geringe Ruderstellzeit zum tragen und die hohe Reichweite der Geschütze. Gerade der letzte Punkt wird angesichts des teilweise geringen Kalibers der Geschütze ein wichtiger Faktor, denn seit die Fähigkeit “Verbesserte Schießausbildung” nur mehr bis 139 mm wirkt, bekommen die russischen Kreuzer hier einen deutlichen Vorteil, wenn sie mit dieser Fähigkeit arbeiten.

1_Orlan 2_Novik

Stufe III und IV

Sollte sich nicht sehr viel ändern, dürften die Zeiten der St. Louis als Paradebeispiel für ein dominantes Schiffe in seiner Stufe abgelaufen sein, denn die russische Bogatyr auf Stufe drei führt nicht nur mehr Geschütze ins Feld und verfügt über mehr Geschwindigkeit, sondern bietet auch eine höchst spannende Alternative an. Die Grundausstattung bilden 152 mm Geschütze, die bereits über mehr Reichweite verfügen als alle anderen Kreuzer dieser Stufe, aber ausgebaut kann man die Geschütze gegen 130 mm Kanonen tauschen, deren Reichweite identisch ist. Dazu schießen diese schneller und wie schon weiter oben erklärt, erhält man auf diese den Reichweitenbonus der Fähigkeit “Verbesserte Schießausbildung”, womit sich das die Bogatyr bequem außerhalb der Reichweite der meisten Schiffe bewegen und gefahrlos diese mit Salven eindecken kann. Nur wenig besser wird es dann mit der Svietlana auf Stufe vier, denn auch wenn es weiterhin nur 130 mm sind, so darf man die Durchschlagskraft der Munition nicht unterschätzen und vor allem die Anzahl von fünfzehn Geschützen ist nicht gerade gering. Zwar ist die Svietlana mit 29 kn schneller als ihr Vorgänger, aber kommt damit nicht an die japanische oder amerikanische Konkurrenz heran, weshalb der Reichweitenvorteil schneller verloren geht. Für besonders aufdringliche Zeitgenossen verfügen die russischen Kreuzer von Stufe vier bis neun über Torpedos, die allerdings mit 3 km Reichweite eher selten zum Einsatz kommen dürften.

3_Bogatyr 4_Svietlana

Stufe V

Im Gegensatz zur Kirov ist die Kotowski als eines der ersten Projekte nach der Swietlana ein deutlich passender Nachfolger auf Stufe fünf. Mit den insgesamt acht 152 mm Kanonen ist sie für ihre Stufe ausreichend bewaffnet und hat eine ausreichende Reichweite. Einen deutlichen Sprung macht das Schiff bei der Geschwindigkeit, was allerdings auf Kosten der Wendigkeit geht, denn der Wenderadius ist trotz der passablen Ruderstellzeit recht groß. Wie auch bei ihren nachfolgenden Schiffen (bis Stufe acht) sind die Torpedos eher eine Notfallbewaffnung, falls ein Feind einem wirklich zu nahe kommt und daher ist – wenig erstaunlich – die Hauptquelle des Schadens die Artillerie. Wie schon erwähnt ist die Reichweite mit fast 16 km durchaus ordentlich und erlaubt zusammen mit der Geschwindigkeit sowohl eine Verfolgung von Zerstörern als auch eine Bekämpfung von größeren Gegner aus sicherer Distanz (sofern man in Deckung ist oder aber ständig in Bewegung bleibt). Der Schaden der Granaten und die Schussfrequenz sind nicht übermäßig gut, aber die Brandchance und die solide Genauigkeit erlauben einem über die Dauer eines Gefechtes gut auszuteilen, sofern man so lange überlebt. Wie bei den folgenden Schiffen der Linie – und eigentlich den meisten Kreuzern generell – sollte man von der Panzerung keine Wunder erwarten, denn diese ist recht dünn. Daher ist Ausweichen und sich nicht treffen lassen das Mittel der Wahl.

Stufe VI

Hat man sich an die Kirov auf Stufe fünf gewöhnt, wird man auf nächsten Stufe teilweise wieder zurück geholt in die Spielweise der Stufen eins bis vier, denn das Kaliber geht auf die bekannten 152 mm zurück (bei dem es bis Stufe acht auch bleibt), was sich positiv in einer geringen Nachladezeit bemerkbar macht. Das erste Schiff welches diese für die Spielweise bestimmenden Charakteristika bietet ist die Budyonny, die zum Glück die hohe Reichweite der Geschütze beibehält, aber leider auch die schlechte Wendigkeit. Von daher wird man die russischen Kreuzer ab hier weniger als flinke Frontschweine erleben, die geschickt den Schüssen ausweichen, sondern eher als Fernkämpfer die sich auf Reichweite und Durchschlagskraft ihrer Geschosse verlassen. Während sich die Flugabwehr stetig verbessert, bleiben die Torpedos mit (nun 4 km Reichweite) eher schmückendes Beiwerk denn ernsthafte Waffe.

6_Budyonny

Stufe VII bis VIII (leichte Kreuzer)

Die Schiffe der Stufen sieben und neun könnte man fast ein wenig als Geschwister bezeichnen, denn sie sind sich ziemlich ähnlich und das bezieht sich nicht nur auf die Optik. Ein wenig erinnert diese Reihenfolge an die amerikanischen Kreuzer der Stufen sieben bis neun, die auch alle drei fast identisch in der Auslegung sind, wobei das erste Schiff eine Art Vorbotenrolle übernimmt und noch nicht ganz das Potential der späteren beiden bietet. Hier ist es ebenso, denn Shchors und Chapayev haben vier Türme mit je drei Geschützen und damit einen mehr als die Budyonny auf der Stufe davor.  Ansonsten verbessern sich nur die Zahl der Sturkturpunkte, die Reichweite der Geschütze, welche weiterhin der Garant für das Überleben dieser doch großen und trägen Kreuzer ist (auch wenn die Wendigkeit sich langsam der anderer Nationen annähert). Im Kaliber stecken die russischen Kreuzer weiterhin zurück, denn es bleibt, wie weiter oben schon erwähnt, bei den 152 mm, die aber weiterhin nicht zu unterschätzen sind. Zwar reichen Schaden und Durchschlagskraft der panzerbrechenden Munition nicht an zum Beispiel die der deutschen Kreuzern heran und auch der Schaden der hochexplosive Munition ist nicht exorbitant hoch, aber die Menge der Geschosse ist es, was gefährlich wird.

Nach der Shchors teilt sich die Linie in zwei unterschiedliche Zweige, die unterschiedliche Kaliber und Spielweise bieten. Die Chapayev ist dabei der Beginn der leichten Kreuzer, während die Tallinn den Anfang der schweren Linie markiert.

 

7_Shchors 8_Chapayev

Stufe VIII (schwere Kreuzer)

Mit der Tallinn startet die neue Linie der schweren russischen Kreuzer, auch wenn diese mit nur drei Schiffen eher mager ausfällt und die Tallinn nur ein erster Schritt ist, denn das Kaliber mit 180 mm ist noch nicht das “große Krawumm”. Natürlich sind der Schaden und die Durchschlagskraft der Geschütze noch geringer als bei den größeren Brüdern, aber deshalb sollte man sie nicht unterschätzen. Die Geschwindigkeit der Granaten hilft beim Treffen auch schneller oder kleiner Ziele (auch wenn die Streuung nicht zu den besten gehört),was auch nötig ist, denn die Schussfrequenz ist mit 13.5 s nicht gerade hoch. Den großen Vorteil zieht die Tallinn aber aus der Tatsache, dass ihre Sichtbarkeit bis auf 11.2 km gedrückt werden kann, womit ihr Radar weiter wirkt (12 km) als sie selber sichtbar wird. Das ist natürlich für Zerstörer erst einmal keine gute Nachricht, denn damit ist man im Radarbereich eine ganze Weile “gefangen”, bevor man die Gefahr überhaupt selber sehen kann. Allerdings muss man zum Ausgleich sagen, dass die Dauer des Radar mit nur 15s schon sehr knapp bemessen ist und die Tallinn selber in dieser Zeit maximal zwei Salven auf das Ziel abfeuern kann. Auch feindliche Kreuzer werden von der Tallinn überrascht sein, wenn sie plötzlich sehr dicht an einem erscheint und die verschiedenen Panzerschichten des Schiffes können zu einer Herausforderung werden. Diese sind zwar nicht allzu dick, aber eben zahlreich und schützen damit die wichtigen Teile des Schiffes recht passabel. Gegen größere Schiffe als Zerstörer und Kreuzer wird die Tallinn auf einer Kombination aus Tarnung (recht einfach wieder verschwinden zu können) und Reichweite und Geschwindigkeit zurückgreifen müssen.

Stufe IX (leichte Kreuzer)

Fast könnte man die Dmitri Donskoi auf Stufe neun zu den beiden Schiffen davor zählen, wären da nicht ein paar wichtige Änderungen, die spannenderweise aber kaum Einfluss auf die Spielweise nehmen. Zum einen werden die Torpedos mit 8 km Reichweite auf einmal nützlich, auch wenn Geschwindigkeit mit 55 kn recht gemächlich und die Nachladezeit mit fast zwei Minuten hoch ist. Zum anderen aber steigt das Kaliber der Hauptgeschütze auf die 180 mm, die wir schon aus Stufe fünf kennen. Die Zahl der Türme und Geschütze pro Turm bleibt, wie auch die gute Reichweite aus der Stufe davor, dafür steigt die Nachladezeit deutlich an, was aber angesichts des deutlich gestiegenen Schadenspotential verschmerzbar ist. Vor allem auch, da die Nachladezeit sich knapp unter der Nachladezeit der Kreuzer der anderen Nationen bewegt. An der Spielweise wird sich auch mit der Dmitri Donskoi wenig ändern und dank der guten 36 kn Geschwindigkeit wird es sogar einfacher Gegner auf Distanz zu halten oder vor Schlachtschiffen mit höherer Reichweite zu fliehen.

9_Dimitri_Donskoi

Stufe IX (schwere Kreuzer)

Mit der Riga bekommen die russischen Kreuzer wieder die 220 mm Geschütze zurück, die schon die Moskwa groß gemacht haben und das mit mächtigem Wumms. Die Geschosse der Riga sind ziemlich schnell unterwegs, haben eine recht flache Flugkurve und sind daher vermeintlich bequemer zu handhaben, wenn da nicht eine Besonderheit wäre. Die Geschütze der Riga erhalten auf lange Distanzen einen Malus auf die Genauigkeit, während sie dafür auf mittlere und kurze Distanz besonders treffsicher sein sollten. Zusammen mit der sehr geringen Sichtbarkeit für einen solchen großen Kreuzer (auch sie drückt man knapp unter die 12 km Reichweite des Radars, der aber auch nur 15 s läuft) ist das Schiff eher etwas für die direkte Konfrontation. Die Panzerung und die große Zahl an Strukturpunkten werden dabei helfen Gefechte im Nahkampf zu überstehen. Aber Vorsicht ist dennoch geboten, denn die Zitadelle liegt recht hoch (über der Wasserlinie) und ist damit für größere Geschütze durchaus erreichbar. Größter Nachteil der Riga in engen Gefechten wird die Kombination des sehr großen Wendekreise, der extrem langsam drehenden Türme und der mit 15 s recht hohen Nachladezeit sein. Wenn man sich aber seinen Gegner richtig aussucht und überrascht, mit den starken Granaten durchlöchert und sich dann dank der guten Tarnung wieder zurückziehen kann, wird man die Riga erfolgreich fahren können.

Stufe X (leichte Kreuzer)

Wie die Kirov auf Stufe fünf, war die Moskwa auf Stufe zehn irgendwie anders als die anderen Schiffe diese Linie und wollte nie so richtig rein passen. Mit der Alexander Newski hat WG diese Beule entfernt und bringt nun ein Schiff ins Spiel, dass der Spielweise der vorherigen Schiffe treu bleibt. Mit nur acht Geschützen und einem Kaliber von nur 180 mm ist die Bewaffnung nicht gerade üppig, aber das macht der Kreuzer mit einer guten Präzision, hoher Reichweite, einem sehr guten Tarnwert und hohen Geschwindigkeit wieder wett. Dazu kommt, dass die Geschosse mit 1000 m/s extrem schnell sind und die panzerbrechenden Geschosse damit über eine für 180 mm Granaten erstaunlich hohe Durchschlagskraft verfügen. Gerade feindliche Kreuzer werden dies schmerzlich zu spüren bekommen, wenn sie sich unvorsichtig vor der Alexander Newski zeigen. Selbst ist das Schiff allerdings auch nicht gerade dick gepanzert und steckt ziemlich schnell ziemlichen Schaden ein, vor allem von Sprenggranaten. Zwar ist die Zitadelle hinter mehreren Lagen Panzerung versteckt und damit etwas geschützter als bei anderen Kreuzern, aber was hilft das, wenn jeden Salve Sprenggranaten einem ein gutes Stück der Strukturpunkte kostet? Daher ist Vorsicht geboten und Abstand wird zum besten Freund, was einen allerdings nicht vor jedem Treffer schützen wird, denn die Alexander Newski ist ein ziemlicher Brocken.

Stufe X (schwere Kreuzer)

Die Petropawlowsk ist einfach gesagt eine bei den Stärken noch bessere und bei den Schwächen noch schwächere Riga, wobei Schwächen jetzt etwas übertrieben ist, denn schwach ist keines der Schiffe. Die Geschosse dieses Stufe zehn Kreuzers hinterlassen auf Grund der Durchschlagskraft bei den meisten Schiffen einen bleibenden Eindruck, sofern sie treffen, denn der Malus auf Distanz ist auch bei der Petropawlowsk weiterhin vorhanden. Und ein großes “Aber” kommt noch, denn die Durchschlagskraft in Kombination mit der flachen Flugkurve kann auch zu einem Frustfaktor werden, wenn die Geschosse auf relative weiche Ziele in der Breitseite einfach so durch rauschen und nur zehn Prozent des Schadens hinterlassen. Wirklich schmerzhaft spürbar ist aber die Turmdrehrate, die mit 38.3 s für 180 Grad bei schnellen Manövern dem Schiff hinterher hinkt – wenn da nicht die 360 Grad Türme wären. Diese Funktion der Türme erlaubt trotz der niedrigen Zahl an Grad pro Sekunde eine recht agile und aktive Spielweise und gleichzeitig kann man auf Überraschungen in durchaus angemessener Zeit reagieren. Mit der Petropawlowsk wird man seinen Spaß gegen niedrigstufigere Schlachtschiffe und Kreuzer haben, die sich an einen heran trauen, aber trotz des Radars (das auch nur 15 s läuft) ist man nur bedingt geeignet Zerstörer zu jagen, auch wenn man am besten in der zweiten Schlachtreihe steht und damit näher am Feind als mit anderen Kreuzern gesund wäre.

Fazit

Wie schon erwähnt verstehe ich nicht alles bei der Aufteilung der Kreuzer und vor allem sehe ich ziemlich viel verschenktes Potential und das zu Gunsten eines Ersatzes zur Moskwa der nicht hätte sein müssen – in meinen Augen. Dass nur die letzten drei Stufen aufgeteilt werden verwundert mich sehr, denn wenn man die Kirov auf Stufe fünf ersetzt, hätte man sie doch auf Stufe sechs eines des schweren Baumes verwenden können (die Molotov schlägt sich ja recht ordentlich auf Stufe sechs). Mit 180 mm Geschützen bis Stufe acht und ab da dann mit 220 mm Geschützen – angesichts der Tatsache, dass alle Schiffe auf Projektentwürfen basieren hätte man genug Spielraum für Anpassungen gehabt. Und gleichzeitig gibt es aber zwei neue Premium-Schiffe mit den 180 mm Kanonen (Mikoyan und Pyotr Bagration), die man sicher hätte anpassen können. Hier nur drei Schiffe auf den letzten Stufen zu machen ist für mich nicht ganz nachvollziehbar – vor allem zusammen mit der unsinnigen Flug an Premium-Kreuzern auf den Stufe fünf bis acht (ohne Klone bei anderen Nationen sind es zehn Stück). Auch wenn ich verstehe, dass WG seine sehr starke russische Spielerschaft mit einheimischen Schiffen erfreuen will – woran jetzt gar nichts negativ gemeint ist – wäre ein echter zweiter Kreuzerzweig viel besser dazu geeignet gewesen als diese kleine Notlösung. Denn so wirkt diese Aufspaltung ein wenig auf mich.

Spieltechnisch haben die Entwickler durchaus gute Arbeit geleistet und schaffen es fast die russischen Kreuzer in zwei Gruppen zu teilen: weich, hohe Reichweite, kleines Kaliber und hart, mittlere Reichweite, großes Kaliber. Leider hat in den Testphasen die Abschwächung der Streuung auf große Distanzen – ähnlich wie bei den russischen Schlachtschiffen – nicht zuverlässig funktioniert, weshalb dennoch die meisten Spieler der schweren Linie so lange wie möglich auf maximaler Distanz bleiben und auf die Glückstreffer hoffen. Dies wiederum ist dann ein von den Spielern verschenktes Potential der Schiffe, auch wenn ich damit nicht sagen will, dass man wie ein Wahnsinniger blind vor stürmen sollte. Sich seinen Kampf suchen, bestimmen wann dieser beginnt und dann hart und fest zuschlagen, dafür sind die neuen russischen Kreuzer gedacht.

(Stand: Version 0.9.5)

12 Gedanken zu „Überblick – Die russischen Kreuzer

  1. Danke für diese Zusammenfassung 😉 Im Forum ist das einfach zu mühseelig mit dem ganze “Russen sind OP” Geheule.

    Leider stinkt es mir (und anderen Leuten sicherlich auch), dass jetzt doch DIE Seenation der 1910er bis 50er Jahre ihren Kreuzerbaum bekommt und die Royal Navy guckt wieder in die Röhre!

    1. Gerne doch. 🙂 Die Russen jetzt schon als OP zu bezeichnen ist glaub ich verfrüht und viele nehmen dabei die MK als Beispiel. Vergleicht man aber die Werte, so sticht die MK das reguläre tier 8 Schiff aber komplett aus und ist daher nicht gerade als Beispiel geeignet. Vor allem aber das handling der Schiffe können die Foren-User nicht beurteilen und gehen nur nach Zahl der Geschütze usw.

      Dass die Royal Navy erst danach kommen würde ist eigentlich schon lange klar, nur haben viele die Aussagen von WG falsch verstanden und gedacht, deren Kreuzer würden zuerst kommen. Das wurde aber so nie gesagt, sondern nur, dass die Briten a) als nächste Nation kommen und b) bei den Briten die Kreuzer zuerst. Eigentlich waren die ja sogar erst für Ende 2016 angedacht und sollen nun Q1/Q2 2016 schon kommen. Wurden also vorgezogen.

      Dass die Russen erst einmal bedient werden dürfte einfach auch eine Frage des Marketing sein, denn immerhin ist und bleibt der russische Markt für WG extrem wichtig und stark.

      1. Auch von mir danke für die Zusammenfassung. Deine Aussage das die Royal Navy eventuell Q1 oder Q2 2016 erscheinen lässt mich weiter hoffen.

  2. Hallo,

    erst einmal ein Lob für deine informative Seite. Ich bin erst seit Januar WOWS unterwegs und habe eine Frage zu den Stellplätzen im Hafen. Die sind bei mir immer knapp, da ich versuche auf jedem Tier (außer 1) ein Schiff zu behalten Daher frage ich wenn es einen neuen Forschungsbaum gibt, gibt es auch einen Stellplatz 4 free mehr oder muss man sich die Stellplätze immer für Dublonen bzw. via Premium-Schiffen holen? Danke und Gruß

    1. Danke schön für das Lob, das freut mich.

      Es wird nur dann einen (und auch nur einen) Stellplatz dazu geben, wenn eine neue Nation eingeführt wird, bei der es ein neues Startschiff gibt (z.B. vermutlich noch im ersten Halbjahr 2016 die Briten). Ansonsten müssen Stellplätze immer gekauft werden.

  3. Vielen Dank für den Überblick. Was mich interessieren würde, welche Kapitänsfähigkeiten würdest Du diese heterogene Linie wählen? Danke!

    1. Herzlich gerne!

      Die Fähigkeiten des Kapitäns sollten sich auf die Stärken konzentrieren und auch wenn sich das Kaliber von erst 130 mm auf 152 mm und mit IX auf 180 mm und X auf 220 mm ändert, machen sowohl am Anfang als auch später die “Schieß-Grundausbildung” (Stufe 1) als auch die “Verbesserte Schießausbildung” (Stufe 4) durchaus Sinn. Denn zu Beginn werden damit die Hauptgeschütze und später die recht gute Luftabwehr noch einmal verbessert. Auf Stufe 2 sehe ich keinen Weg an “Eliteschütze” vorbei, denn die Türme können mehr Drehgeschwindigkeit brauchen, denn die recht hohen und großen Schiffe müssen sich viel bewegen um Schaden zu vermeiden. Auf Stufe 3 wird denke ich spätestens ab Stufe VIII wegen dem Radar und der ab Stufe IX dringend nötigen Heilung kein Weg an Insepkteur vorbei führen.

      “Sprengexperte” mag sinnvoll erscheinen, aber denke ich sollte man sein lassen, da der Zuwachs an Brandchance einfach recht gering ist, auch wenn man viel HE schießen wird. Ob man nun eine Fähigkeit auf fünf nimmt oder nicht, darüber kann man streiten, denn mit “Verbesserter Schießausbildung” und “Manuelle Steuerung der Flak-Geschütze” stehen zwei mächtige 4er Fähigkeiten bereit, die man beide nehmen könnte.

      Unterm Strich würde ich sagen, dass die russischen Kreuzer recht identisch zu bestücken sein werden wie amerikanischen Kreuzer, da die Torpedos zu stärken bei den russischen Kreuzern eher unnötig ist, da diese nur Beiwerk sind und bis auf eine späte Ausnahme auf IX einfach zu wenig Reichweite haben um wirklich von Bedeutung zu sein.

      1. Vielen Dank, das war ja eine super schnelle Antwort. Dann bleibt ja nur noch den Artikel über die Kapitänsausbildungspräferenzen zu aktualisieren 😉

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