Mit dem Update 0.9.5 kommt ein kleiner Umbau bei den russischen Kreuzern in Kombination mit einer kleinen Aufspaltung in zwei Forschungszweige. Ironische Menschen könnten nun sagen, dass neue russische Schiffe ja längst überfällig waren. Im Prinzip ist ja mehr Auswahl und mehr Abwechslung immer gut und mit einigen Änderungen zieht Wargaming (WG) einige Dinge glatt, aber ich muss gestehen, dass ich vor allem eine Sache im Zuge dieses Umbaus nicht verstehe, dazu aber gleich mehr. Schauen wir uns doch erst einmal an was passieren wird und werfen einen kritischen Blick auf die Schiffe, denn die sind wirklich nicht uninteressant. Aber bereichern sie World of Warships (WoWS) auch?
Der König ist tot, lang lebe der König?
Ja, die Überschrift ist etwas dramatisch, aber die Moskwa auf Stufe zehn war doch ein besonderes Schiff. Wobei die Vergangenheitsform nicht angebracht ist, denn auch wenn sie durch die Alexander Nevsky ersetzt wird, bleibt sie uns als Spezialschiff erhalten. Auch ausgetauscht wird die Kirov auf Stufe fünf und zwar durch die Kotovsky. Ansonsten kann man sich nun bei der Schtschors auf Stufe sieben entscheiden, ob man die leichten (über Tschapaew, Dimitri Donskoi zur Alexander Nevsky) oder schweren Kreuzer (über Tallinn, Riga zur Petropawlowsk) spielen will. Die leichten Kreuzer haben maximal 180 mm Geschütze und die schweren 220 mm Kanonen, womit eigentlich streng genommen beide Linien schwere Kreuzer sind, denn alle Kreuzer mit einem Kaliber der Hauptgeschütze über 155 mm gelten als schwere Vertreter ihrer Klasse. Allerdings zieht WG hier die Linie etwas später und zählt Kreuzer ab 203 mm zu den schweren. Was nicht ganz falsch ist, denn das war das übliche Kaliber für diese Art von Schiffen und alles zwischen 155 mm und 203 mm war eher unüblich.
Dass die Entwickler von WoWS die Kiroov durch ein Schiff mit 152 mm Geschützen ersetzen kann ich gut nachvollziehen, denn ein Sprung hoch und wieder runter bei der Geschützgröße stört irgendwie die Harmonie in einer Linie und das will WG so weit es geht vermeiden (bei den britischen Schlachtschiffen ist es von Stufe fünf bis sieben auch nur eine Notlösung). Die Kotovsky passt einfach besser in die gesamte Linie und erlaubt oder verlangt keine andere Spielweise als die Schiffe danach. Was ich allerdings nicht verstehe ist, was WG mit der Moskwa macht. Sie passt mit ihren 220 mm Geschützen nicht mehr als Abschluss auf die Linie der leichten Kreuzer, das ist völlig klar, aber mit Tallinn (180 mm) und Riga (220 mm) wäre sie für mich die logische Wahl gewesen für den Abschluss der schweren Kreuzerlinie. Sie ist im Spiel, sie funktioniert im Spiel, sie ist hinreichend in der Balance mit den anderen Schiffen und nun wird sie ersetzt durch ein neues Schiff mit gleichem Kaliber aber anderen Stärken und Schwächen. Irgendwie erscheint es mir, als hätte WG sich hier ohne Not doppelte Arbeit gemacht und sich eine neue Baustelle für die Spielbalance geschaffen. Und dann wird die Kirov ein Premiumschiff, die Moskwa aber “nur” ein Spezialschiff – warum? Nun, ich muss die Entscheidung der Entwickler nicht immer verstehen, ich muss nur damit umgehen, daher schauen wir uns nun die neuen Schiffe im Detail an.
Die neuen leichten Kreuzer
Stufe V – Kotowski
Strukturpunkte: 25.700
Hauptgeschütze: 4 x 2 152 mm
Reichweite: 15.7 km
Nachladezeit: 10 s
Turmdrehzeit (180 Grad): 22.5 s
Streuung (maximal): 142 m, 2.00 Sigma
Hochexplosiv Granaten, Schaden: 2150, Brandchance: 8 %, Geschwindigkeit: 880 m/s
Panzerbrechende Granaten, Schaden: 3150, Geschwindigkeit: 880 m/s
Torpedos: 2 x 3 533 mm
Reichweite: 4 km
Nachladezeit: 70 s
Schaden: 14.400, Geschwindigkeit: 64 kn, Sichtbarkeit 1.3 km
Geschwindigkeit: 35.5 kn
Ruderstellzeit: 7.4 s
Wenderadius: 850 m
Sichtbarkeit, Wasser 11.6 km, Luft 6.4 km
Stufe X – Alexander Newski
Strukturpunkte: 50.900
Hauptgeschütze: 4 x 2 180 mm
Reichweite: 19 km
Nachladezeit: 6 s
Turmdrehzeit (180 Grad): 18 s
Streuung (maximal): 165 m, 2.05 Sigma
Hochexplosiv Granaten, Schaden: 2500, Brandchance: 13 %, Geschwindigkeit: 1000 m/s
Panzerbrechende Granaten, Schaden: 4450, Geschwindigkeit: 1000 m/s
Torpedos: 2 x 5 533 mm
Reichweite: 8 km
Nachladezeit: 131 s
Schaden: 14.400, Geschwindigkeit: 60 kn, Sichtbarkeit 1.2 km
Geschwindigkeit: 36 kn
Ruderstellzeit: 11.5 s
Wenderadius: 940 m
Sichtbarkeit, Wasser 16.3 km, Luft 10.3 km
Die neuen schweren Kreuzer
Stufe VIII – Tallinn
Strukturpunkte: 45.000
Hauptgeschütze: 4 x 3 180 mm
Reichweite: 17.6 km
Nachladezeit: 13.5 s
Turmdrehzeit (180 Grad): 22.5 s
Streuung (maximal): 191 m, 2.00 Sigma
Hochexplosiv Granaten, Schaden: 2500, Brandchance: 11 %, Geschwindigkeit: 920 m/s
Panzerbrechende Granaten, Schaden: 4650, Geschwindigkeit: 920 m/s
Torpedos: 2 x 5 533 mm
Reichweite: 4 km
Nachladezeit: 131 s
Schaden: 17.933, Geschwindigkeit: 65 kn, Sichtbarkeit 1.3 km
Geschwindigkeit: 33.1 kn
Ruderstellzeit: 10.9 s
Wenderadius: 900 m
Sichtbarkeit, Wasser 14.2 km, Luft 8.7 km
Stufe IX – Riga
Strukturpunkte: 50.500
Hauptgeschütze: 3 x 3 220 mm
Reichweite: 18 km
Nachladezeit: 15 s
Turmdrehzeit (180 Grad): 32.7 s
Streuung (maximal): 187 m, 2.05 Sigma
Hochexplosiv Granaten, Schaden: 3050, Brandchance: 14 %, Geschwindigkeit: 965 m/s
Panzerbrechende Granaten, Schaden: 5750, Geschwindigkeit: 965 m/s
Geschwindigkeit: 33.5 kn
Ruderstellzeit: 11.5 s
Wenderadius: 920 m
Sichtbarkeit, Wasser 14.7 km, Luft 8.3 km
Stufe X – Petropawlowsk
Strukturpunkte: 55.800
Hauptgeschütze: 3 x 3 220 mm
Reichweite: 18.5 km
Nachladezeit: 13 s
Turmdrehzeit (180 Grad): 38.3 s
Streuung (maximal): 191 m, 2.05 Sigma
Hochexplosiv Granaten, Schaden: 3050, Brandchance: 14 %, Geschwindigkeit: 995 m/s
Panzerbrechende Granaten, Schaden: 6350, Geschwindigkeit: 995 m/s
Geschwindigkeit: 32.5 kn
Ruderstellzeit: 11.5 s
Wenderadius: 990 m
Sichtbarkeit, Wasser 14.9 km, Luft 8.6 km
Meine Meinung
Wie schon erwähnt verstehe ich nicht alles bei der Aufteilung der Kreuzer und vor allem sehe ich ziemlich viel verschenktes Potential und das zu Gunsten eines Ersatzes zur Moskwa der nicht hätte sein müssen – in meinen Augen. Dass nur die letzten drei Stufen aufgeteilt werden verwundert mich sehr, denn wenn man die Kirov auf Stufe fünf ersetzt, hätte man sie doch auf Stufe sechs eines des schweren Baumes verwenden können (die Molotov schlägt sich ja recht ordentlich auf Stufe sechs). Mit 180 mm Geschützen bis Stufe acht und ab da dann mit 220 mm Geschützen – angesichts der Tatsache, dass alle Schiffe auf Projektentwürfen basieren hätte man genug Spielraum für Anpassungen gehabt. Und gleichzeitig gibt es aber zwei neue Premium-Schiffe mit den 180 mm Kanonen (Mikoyan und Pyotr Bagration), die man sicher hätte anpassen können. Hier nur drei Schiffe auf den letzten Stufen zu machen ist für mich nicht ganz nachvollziehbar – vor allem zusammen mit der unsinnigen Flut an Premium-Kreuzern auf den Stufe fünf bis acht (ohne Klone bei anderen Nationen sind es zehn Stück). Auch wenn ich verstehe, dass WG seine sehr starke russische Spielerschaft mit einheimischen Schiffen erfreuen will – woran jetzt gar nichts negativ gemeint ist – wäre ein echter zweiter Kreuzerzweig viel besser dazu geeignet gewesen, als diese kleine Notlösung. Denn so wirkt diese Aufspaltung ein wenig auf mich.
Spieltechnisch haben die Entwickler durchaus gute Arbeit geleistet und schaffen es fast die russischen Kreuzer in zwei Gruppen zu teilen: weich, hohe Reichweite, kleines Kaliber und hart, mittlere Reichweite, großes Kaliber. Leider hat in den Testphasen die Abschwächung der Streuung auf große Distanzen – ähnlich wie bei den russischen Schlachtschiffen – nicht zuverlässig funktioniert, weshalb dennoch die meisten Spieler der schweren Linie so lange wie möglich auf maximaler Distanz bleiben und auf die Glückstreffer hoffen. Dies wiederum ist dann ein von den Spielern verschenktes Potential der Schiffe, auch wenn ich damit nicht sagen will, dass man wie ein Wahnsinniger blind vor stürmen sollte. Sich seinen Kampf suchen, bestimmen wann dieser beginnt und dann hart und fest zuschlagen, dafür sind die neuen russischen Kreuzer gedacht.
Schöne Zusammenfassung.
Ich habe heute eine Runde mit meiner GK gespielt und im gegnerischen Team waren gleich gegen 3 Newskis, die dann auch prompt immer wieder in meiner Reichweite auftauchten. Es ist nicht gerade sehr angenehm, wenn alle 6 sec 18 cm Geschosse auf eine Entfernung von 18 km plus auf einen einprasseln. Aufgrund der geringen Reichweite der GK-Kanonen ist nicht viel mit Bekämpfung auf Distanz.
Die Gegner waren allerding nicht besonders gut, so dass ich mit einem blauen Auge aus der Situation gekommen. Richtig gute Spieler wären mit mir Schlitten gefahren und hätten genüsslich meine HP weggeknuspert.
Ein anderer Punkt: Was ich noch ganz verstanden habe. Was ist denn der Unterschied zwischen einem Premium- und einem Spezialschiff?
Wie immer: Danke schön!
Also die AN ist sicher nicht ein angenehmer Gegner, aber wenn man sie trifft tut es ihr durchaus weh. So ganz einfach zu fahren ist sie auch nicht. Ne Smolensk auf Reichweite ist da viel unangenehmer eigentlich.
Beide Arten von Schiffen haben den Vorteil, dass man jeden Kapitän drauf tun kann ohne einen Malus. Ein Premium-Schiff hat einen Bonus auf das Einkommen und die Erfahrung, ein Spezial-Schiff nicht.
Danke für die Erklärung zum Spezial-Schiff.
Ja, in einer GK gegen ein Smolensk zu kämpfen, ist noch unangenehmer. Die Smolensk nebelt sich ein, spammt Unmengen HE, so dass selbst eine Kombi aus Brandschutz, Signale und Reparaturmannschaft kaum Wirkung zeigt.
Ich bin froh, dass die Smolensk aktuell nicht erworben werden kann. Damit sie doch mal wieder von WG angeboten werden kann, muss mMn der Nebelerzeuger raus. Oder er wird asl Minimum auf die italienische Variante geändert, so dass er nur noch defensiven Nutzen hat.
Es hat schon einen Grund, warum z.B. Atlanta oder Flint, um vergleichbare Kreuzertypen zur Smolensk heranszuziehen, keinen Nebelzeuger besitzen.