Spalter! Die Neuordnung der japanischen Zerstörer

Schon vor einiger Zeit hat Wargaming.Net (WG) angekündigt, dass der Forschungszweig der japanischen Zerstörer in World of Warships (WoWS) einem Umbau unterzogen wird und dabei einige Dinge gehörig auf dem Kopf gestellt werden. Dazu gehört nicht nur die Verschiebung einiger Schiffe auf andere Stufen, sondern auch eine Spaltung des Zweiges. Dabei soll, so zumindest nominell, eine Abzweigung eher auf Torpedos als Hauptwaffe setzen, während der andere Weg seinen Schwerpunkt auf den Geschützen haben soll. Ich sehe schon einige Fragezeichen über den Köpfen einiger Leser schweben und kann diese Verwunderung durchaus nachvollziehen, denn angesichts der bisherigen Werte für Geschütze der japanischen Zerstörer scheint es fraglich wie bei solchen Turmdrehraten und Nachladezeiten ein vernünftiges Kanonenboot heraus kommen soll. Und was passiert mit den Schiffen die es schon gibt und was ist mit Schiffen die ich schon erforscht habe? Was es mit den Änderungen auf sich hat, welche Fragen und möglichen Probleme es geben könnte und wo ich persönlich Stärken und Schwächen des Umbaus sehe, das schauen wir uns nun etwas näher an.

Ein Überblick

Aktuell tragen die Schiffe noch Testnamen, was das ganze ziemlich verwirrend macht, weshalb ich hier einmal die Ersatznamen nennen werde, dann aber im Verlauf auf die richtigen Namen mit (alt) oder (neu) dahinter umsteigen werden, was hoffentlich besser zu verstehen ist. Schon bei der Ankündigung vor einiger Zeit hat WG genau bekannt gegeben wie es nach dem Umbau dann aussehen wird:

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Wie man erkennt, werden vier Schiffe (Mutsuki, Hatsuharu, Kagero um je eine Stufe und Fubuki um zwei Stufen) nach unten geschoben und es wird vier neue Schiffe geben (in der Grafik rot hinterlegt: Akatsuki, Yugumo, Shiratsuyu und Akizuki). Die Spaltung des Forschungszweiges setzt nach der Isokaze mit Stufe fünf ein und setzt die Mutsuki (ehemals Stufe sechs) neben die Minekaze (bleibt auf Stufe fünf), die jeweils die Startpunkte für die beiden Unterzweige bilden. Der eine Weg führt dann zur bekannten Shimakaze auf Stufe zehn (die übrigens – bisher – unverändert bleibt) und der andere endet bereits bei Stufe acht mit der neuen Akizuki (ob hier in der Zukunft noch ein oder zwei weitere Schiffe folgen ist nicht bekannt).

Was ist aber der Gedanke hinter dieser Spaltung? Eigentlich ist die Stärke der japanischen Zerstörer ihre gute Tarnung und die guten und weit reichenden Torpedos, denn darin schlagen sie fast immer alle Zerstörer der anderen Nationen. Dafür sind ihre Geschütze eher zweitrangig, da in der Regel langsam beim Nachladen und der Turmdrehung, was die Nutzung der Torpedos als primäre Quelle für Schaden natürlich forciert. Nun dachte man sich bei WG offenbar, dass es nicht genug Zerstörer gibt, die eher Kanonen als Torpedos (von denen es offenbar zu viele im Wasser gibt) benutzen und man etwas wegen den ewigen Geheule mancher Schlachtschiffkapitäne über unfaire Torpedos unternehmen müsse. Daher schlägt WG mit der Spaltung diese zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen erlaubt die nötige Neubalance der Schiffe die Torpedos anzupassen und zum anderen wird durch eine Alternative, die mehr auf Geschütze setzt, die Menge an Torpedos auch noch reduziert. Ob das eine Win-Win-Situation schafft, das schauen wir uns jetzt bei den Änderungen im Einzelnen an.

Die Schiffe im Detail

Jetzt wird es etwas knifflig, aber ich habe mich entschieden die Schiffe einer Stufe nicht direkt nebeneinander zu stellen, sondern die beiden Linien von Anfang (ab Stufe fünf) bis Ende (bis Stufe zehn bzw. acht) getrennt zu beschreiben. Natürlich werde ich immer wieder auf das Schwesterschiff im anderen Baum verweisen oder für Vergleiche heranziehen, was leider bedeutet, dass man springen muss, wenn man die beiden Schiffe einer Stufe direkt vergleichen will. Allerdings wäre anders der “flow” einer Linie schwer darzustellen oder zu beschreiben. Aber den Beginn machen erst einmal zwei Schiffe die noch vor der Spaltung liegen.

Stufe III (Wakatake)

Eigentlich ist die Wakatake von der Aufspaltung gar nicht betroffen, denn immerhin startet diese erst nach der Isokaze auf Stufe vier, aber ein Echo der Änderungen dort schlägt auf die Wakatake zurück. Sie verliert nämlich die alternativen Torpedos (Type 6) und bleibt somit auf den (allerdings nicht schlechten) Typ 44 Mod 2 Torpedos mit 7 km, 57 kn, 9067 Schaden und 39 Sekunden Nachladezeit.

Stufe IV (Isokaze – Testname Amatsukaze)

Die Isokaze (während des Tests Amatsukaze genannt) bleibt auf ihrer Stufe, wird aber etwas abgeschwächt, was jetzt nicht überraschend kommt, denn das Schiff war schon sehr mächtig. Die Geschütze der Isokaze (neu) laden 2 Sekunden länger (12 Sekunden) aber bleiben ansonsten unverändert (Reichweite, Drehgeschwindigkeit, Schaden, Brandchance), was auch für die Geschwindigkeit, Ruderstellzeit, Wendigkeit und Sichtbarkeit gilt. Allerdings werden die Torpedos angepasst, denn die Starttorpedos sind nun, trotz des anderen Namen Typ 6, die der Wakatake, was eine Verschlechterung bei Schaden (-1766) und Geschwindigkeit (-11 kn) darstellt (allerdings wird die Nachladezeit um 3 Sekunden verbessert). Das Upgrade (Typ 92) hat gegenüber den bisherigen deutlich gelitten und entspricht nun den Starttorpedos der Isokaze (alt): 42 Sekunden Nachladezeit, 57 kn, 10.833 Schaden, 1.2 km Sichtbarkeit. Was allerdings bleibt ist die Reichweite von 7 km, und das ist für diese Stufe immer noch sehr gut und damit wird etwas die Stärke des Schiffes angepasst, was auch durchaus nötig war.

Die “Torpedo-Boot”-Linie

Stufe V (Mutsuki – Testname Yayoi)

Yayoi

Die Mutsuki (alt) war lange Zeit bei vielen Spielern als Verschlechterung gegenüber der wirklich guten Minekaze (alt) verschrien, vor allem da sie eine Stufe höher liegend auf deutlich stärkere Gegner traf. Allerdings fand ich schon immer, dass ihr das nicht ganz gerecht wurde, auch wenn die alten Starttorpedos mit nur 6 km Reichweite eher furchtbar waren. Die Mutsuki (neu) hingegen ist nun auf Stufe fünf heruntergesetzt und fügt sich damit ein wenig besser ein, auch weil die Werte sich kaum ändern auch wenn die neuen Torpedos nicht mehr den ehemals verbesserten Torpedos entsprechen (8 km Reichweite, 63 kn, 14.800 Schaden, 73 Sekunden Nachladezeit). Allerdings hat man dafür dann keine Möglichkeit diese zu verbessern, was aber ehrlich gesagt auch nicht nötig ist. Die wirklichen zwei wichtigen Änderungen an der Mutsuki (neu) sind die geringere Höchstgeschwindigkeit (37.5 kn statt 39.4 kn) des Schiffes und die Tatsache, dass es nun nur noch zwei Rümpfe gibt, wobei beide nur noch über zwei 120 mm Geschütze verfügen. Diese beiden Geschütze allerdings drehen ausgebaut (Upgrade ist verfügbar nach dem zweiten Rumpf) mit 18 Sekunden um 180 Grad und laden in 5.5 Sekunden nach. Trotz der recht dürftigen Bewaffnung (2 x 3 Torpedowerfer, 2 x 1 120 mm Geschütz) ist die Mutsuki (neu) mit der recht großen Reichweite der Torpedos für Stufe fünf nicht zu unterschätzen, wird aber dann in Schwierigkeiten kommen, wenn sie gezielt von feindlichen Zerstörern gejagt wird.

Stufe VI (Fubuki – Testname Ayanami)

Ayanami

Den größten Sprung nach unten macht die Fubuki (neu), die von Stufe acht auf sechs gesetzt wird, aber zumindest in der “Torpedo-Boote”-Linie bleibt und dort mit ihren 3 x 3 Torpedowerfern auch gut rein passt. Es sollte jedem klar sein, dass die Fubuki bei dieser neuen Einordnung nicht bleiben kann wie sie ist und deutlich Federn lassen musste, aber die Verschlechterungen fallen erstaunlich moderat aus. Neben 1.000 Strukturpunkten (maximal ausgebaut) auf die sie verzichten muss, ist der dauerhafte Wegfall des dritten Turms (war bei der Fubuki (alt) nur der Fall, wenn man den dritten Rumpf verwendet hat) eines der ersten Dinge die einem ins Auge stechen. Das ist aber kein so großes Drama, denn immerhin sollen ja die Torpedos die Hauptwaffe sein. Diese sind in zwei Varianten verfügbar und leider wird man sich (wie früher bei der Mutsuki) bis zum Freispielen des zweiten Rumpfes mit den 6 km Torpedos (73 Sekunden Nachladezeit, 14.600 Schaden, 64 kn) quälen müssen, was bei 7 km Erkennbarkeit (ohne Tarnung und Fähigkeit) keinen Spaß verspricht. Die verbesserten Torpedos entsprechend dann denen, die man von der Mutsuki (neu) schon kennt und sind für die Stufe sechs durchaus passend, wenn auch ein wenig langsam (59 kn) für die 10 km Reichweite und 1.5 km Entdeckungsentfernung die sie haben, dafür sind der Schaden mit 16.267 Punkten und die Nachladezeit von 76 Sekunden recht brauchbar. Dass die Fubuki (neu) die 15 km Torpedos und die sehr starken 10 km Torpedos mit knapp 21.000 Schaden verliert, sollte einen nicht verwundern, denn diese wären auf Stufe sechs wirklich nicht passend.

Von den Geschützen und den Torpedos her scheint die Fubuki (neu) kaum eine Verbesserung gegenüber der Mutsuki (neu) zu sein und man könnte vermuten, dass sie das Schicksal der Mutsuki (alt) teilen wird (siehe oben), aber das täuscht. Die Fubuki (neu) hat doppelt so viele Geschütze, auch wenn diese mit 8 Sekunden Nachladezeit und 30 Sekunden für 180 Grad Turmdrehung keinen Preis für Geschwindigkeit gewinnen und weiterhin der Ausfall eines Turmes die Feuerkraft um 50% senkt. Vor allem aber bleibt die Nachladezeit der Torpedowerfer gleich und das obwohl die Zahl von zwei auf drei gesteigert wird – was 50% mehr Torpedos bedeutet. Insgesamt scheint die Fubuki sich recht harmonisch in diese “Torpedo-Boot”-Linie einzufügen und setzt auf die alten Stärken der japanischen Zerstörer: Tarnung und Torpedos.

Stufe VII (Akatsuki)

Akatsuki

Den ersten von vier neuen japanischen Zerstörern treffen wir auf Stufe sieben mit der Akatsuki, wobei diese stark an eine Fubuki mit drei Türmen erinnert. Dennoch ist es ein neues Schiff und unterscheidet sich in vielen Punkten von der Hatsuharu (alt), die es nun auf Stufe sieben ersetzen wird, was in einigen Punkten eine Verbesserung darstellt, aber in einem wesentlichen Punkt eine deutliche Verschlechterung. Fangen wir den Geschützen an, bei denen nun 3 Türme mit je 2 Geschützen zur Verfügung stehen, was zwar eine schöne Steigerung darstellt, aber bei 7.5 Sekunden Nachladezeit und weiterhin 30 Sekunden Turmdrehung von 180 Grad nicht toll ist, allerdings war es bei der Hatsuharu (alt) nicht wesentlich besser. Ansonsten sind Schaden und Brandchance wie bei den übrigen japanischen Zerstörern solide (hochexplosiv: 1.800 Schaden, bei 7 % Brandchance; panzerbrechend: 2.200 Schaden). Die Torpedos an, die nun wie bei der Fubuki (neu) in 3 x 3 Werfern daher kommen und bis auf die Nachladezeit (70 Sekunden statt 76 Sekunden) identisch mit den verbesserten Torpedos des Vorgängerschiffs sind. Das Upgrade steigert nur die Geschwindigkeit von 59 kn auf 62 kn und den Schaden um 966 Punkte auf 17.233 was für Stufe sieben zwar annehmbare Werte sind, aber leider bleiben die Reichweite (10 km) bestehen und sowohl die Nachladezeit (76 Sekunden) als auch die Sichtbarkeit (1.6 km) steigen leicht an.

Erfreulich an der Akatsuki ist, dass sie mit 38 kn Höchstgeschwindigkeit nicht zu langsam unterwegs ist, auch wenn der Wendekreis gegenüber der Hatsuharu (alt) mit 640 m bei 3.2 Sekunden Ruderstellzeit recht groß ausfällt. Damit steuert sich die Akatsuki nicht mehr ganz so bequem wie noch die Schiffe vorher und es kann einem leichter passieren, dass man an Inseln hängen bleibt oder einen Torpedo mitnimmt, da man die Kurve unterschätzt. Größter Nachteil der Akatsuki ist, dass ihre Sichtbarkeit für ein Schiff ihrer Stufe ein ziemlicher Dämpfer ist: 7.38 km, denn die Hatsuharu (alt) hatte noch 6.66 km und verliert damit im Vergleich mit zum Beispiel der amerikanischen Mahan mit 7.9 km deutlich an Abstand. Angesicht der Tatsache, dass Radar und Sonar (von Fliegern ganz zu schweigen) ab Stufe sieben eine ernste Gefahr für die Zerstörer werden, wird die Akatsuki durchaus zu kämpfen haben mit ihrer verschlechterten Sichtbarkeit.

Wenn man die Akatsuki mit dem Schiff vergleicht, dass sie ersetzen wird, dann sieht man, dass die Schlagkraft durchaus zugenommen hat (mehr Torpedos und Geschütze), es aber trotz der höheren Geschwindigkeit schwieriger werden wird, diesen Schaden auch anzubringen, da das Schiff weitaus weniger gut getarnt ist. Die 10 km Torpedos sind zwar solide und gut, aber angesichts der ganzen Änderungen die es inzwischen gibt, erscheint fast nicht mehr ausreichend, auch wenn die Nachladezeit recht gering ist. Man trifft auf Schiffe, deren Sekundärgeschütze weiter schießen als die eigenen Torpedos reichen (Bismarck) und da sich Gegner bewegen, wird man oft näher als 10 km an die Feinde heran müssen und damit ist man in der Reichweite von Radar und Co.

Stufe VIII (Kagero – Testname Nowaki)

Nowaki

Hätte es eine Abstimmung gegeben, welches Stufe neun Schiff das unbeliebteste ist, die Kagero (alt) hätte gute Chancen auf einen der vordersten Plätze gehabt und das trotz der sehr guten Tarnwerte (bis auf 5.4 km reduzierbar). Das liegt vor allem an den relativ lang ladenden (120 Sekunden) Torpedos, den wenigen Torpedowerfern (2 x 4 Werfer), der relativ geringen Höchstgeschwindigkeit (35 kn) und den gewohnt nicht gerade guten Geschützen mit einer grottigen Reichweite von gerade mal 9.4 km. An den Werten der Geschütze ändert sich durch die Verschiebung der Kagero (neu) auf Stufe acht nichts, außer dass die Brandchance von 9% auf 7% fällt und die hochexplosiven Geschosse statt 2.100 nun 1.800 Schaden machen. Auch die Wendigkeit (640 m Wendekreis bei 2,7 Sekunden Ruderstellzeit), Geschwindigkeit (35 kn) und Tarnung (6.84 km Sichtbarkeit durch Schiffe) bleiben unverändert bestehen, was die gute Nachricht ist. Die große Baustelle bei diesem Schiff sind die Torpedos, denn hier speckt die Kagero (neu) sowohl gegenüber der Kagero (alt) als auch die Fubuki (alt) – die sie ja ersetzt – deutlich ab. Die Nachladezeit der Werfer steigt deutlich an 101 Sekunden bzw. 112 Sekunden beim Upgrade der Torpedos, aber die Reichweite bleibt auf den bekannten 10 km stehen, was den ehemaligen Vorteil der japanischen Zerstörer gegenüber den Kollegen aus anderen Nation fast auf Null reduziert. Zwar ist der Schaden mit 17.233 bzw. 20.967 gut und die Geschwindigkeit mit 62 kn bzw. 67 kn ordentlich, aber angesichts der Höchstgeschwindigkeit von nur 35 kn und dem was einem an Radar, Sonar, Fliegern und Sekundärgeschützen droht schmelzen diese Vorteile wie ein Schneeball in der Hölle.

Die Reduzierung der Optionen und der Versuch eine bestimmte Spielweise zu erzwingen lässt auf Stufe acht nun wirklich nicht mehr viel von den Besonderheiten der japanischen Zerstörer übrig und zeigt den Irrweg den WG hier leider nimmt, aber dazu aber später mehr. Die Kagero (neu) ist praktisch gesehen nur deshalb auf Stufe acht nicht so schlecht wie sie es vorher auf Stufe neun war, weil sie nicht mehr ganz so oft auf Fletcher, Udaloi und Co treffen wird. Die Abstufung hätte das Potential gehabt, aus der Kagero (neu) ein adäquates Schiff in ihrer Stufe zu machen, aber dank des Wegfalls der Torpedos mittlerer und hoher Reichweite und der Limitierung auf die kurzen 10 km Torpedos wird leider kein gutes Schiff aus ihr werden. Und die Tatsache, dass sie das Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebechleuniger” (Nachladezeit der Torpedowerfer wird auf 30 Sekunden gesenkt – alle 360 Sekunden bzw. 240 Sekunden 2 bis 4 mal verwendbar) verwenden kann hilft dabei kein Stück, denn für dieses Verbrauchsgut müsste man seinen Nebel opfern, was somit keine wirklich sinnvolle Alternative darstellt.

Stufe IX (Yugumo)

Yugumo

Stufe neun scheint nicht die Welt der japanischen Zerstörer zu sein, denn das neue Schiff der “Torpedo-Boot”-Linie, die Yugumo, hat das Potential dem gleichen Schicksal wie die Kagero (alt) zum Opfer zu fallen. Sie ist in einzelnen Punkten ein wenig besser als die Kagero (neu), aber kaum spürbar und in einigen Punkten ist sie sogar schlechter. Die Reichweite der Geschütze steigt auf 11.1 km, was jetzt brauchbar wird, aber nur weil gleichzeitig die Nachladezeit auf 5.7 Sekunden und die Turmdrehgeschwindigkeit auf 25.7 Sekunden für 180 Grad sinkt. Allerdings steigt gleichzeitig die Sichtbarkeit leicht an und zwar auf 7.02 km, womit man die Yugumo auf maximal 5.5 km drücken kann. Man möge mich hier nicht falsch verstehen, das ist ein sehr guter Wert, aber angesichts der Tatsache, dass die Yugumo sich etwas schwerfälliger steuert als die Kagero (neu) und nur maximal 35.5 kn schnell fährt, relativiert sich das wieder. Tarnung ist schön und gut, aber nützt einem wenig, wenn Flieger in der Luft sind, immer mehr Schiffe Radar und Sonar mit sich führen und man so nahe an den Gegner heran muss, dass man einmal gesehen gar nicht schnell genug fliehen kann um dem massiven Feuer von Sekundärgeschützen ausweichen zu können.

Warum man so nahe ran muss erklärt der Blick auf die verfügbaren Torpedos, denn die sind überhaupt nicht mehr das, was mal das Herz und die Seele der japanischen Zerstörer war. Die Yugumo stellt einem die Wahl zwischen 10 km Reichte oder 8 km Reichweite und hat somit weniger Reichweite als eine Fletcher oder etwas mehr als eine Udaloi (die dafür aber mehr hat) und hat nicht mehr Reichweite als die japanischen und englischen Kreuzer der gleichen Stufe. Die “langen” Torpedos mit 10 km haben zwar mit 67 kn und 20.967 Schaden bei 1.7 km Sichtbarkeit gute Werte und die ganz kurzen 8 km Torpedos kommen sogar auf 76 kn und 21.367 Schaden bei 1.9 km Sichtbarkeit, aber das sind angesichts der Nachladezeiten von 112 Sekunden bzw. 104 Sekunden keine Werte die mich einen Luftsprung machen lassen. Da hilft, wie schon bei der Kagero (neu) auch nicht das Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebechleuniger”, dass auch bei der Yugumo nur als Alternative zum Nebel möglich ist, eine Wahl die in Wirklichkeit keine ist, außer man will das Schiff als reinen Kamikaze-Zerstörer fahren (und auch dann wird man selten die 30 Sekunden überleben die man dennoch nachlädt).

Die “Kanonen-Boot”-Linie

Stufe V (Minekaze – Testname Okikaze)

Okikaze

Warum die Minekaze (neu) auf einmal als “Kanonen-Boot” gilt ist mit dem Schiff selber kaum zu erklären, denn die Werte sind gegenüber die Minekaze (alt) zumindest auf die Geschütze bezogen gleich geblieben. Erst im Vergleich mit der Mutsuki (neu) ergibt sich das entsprechende Bild, denn die Minekaze (neu) hat zwei Geschütze mehr und schwächere Torpedos (auch mit 1 km weniger Reichweite) und gilt daher als “Kanonen-Boot”. Vergleicht man die Geschütze aber mit denen der anderen Zerstörer auf dieser Stufe, so sind 4 x 1 120 mm Geschütze, 10 Sekunden Nachladezeit und 30 Sekunden Turmdrehrate alles andere als gut. Aber man sollte nicht verzweifeln, denn die Minekaze war vor dem Umbau auf Stufe fünf ein sehr gutes Schiff und bleibt auch weiterhin gefährlich, denn sie behält viele ihrer guten Eigenschaften bei den Torpedos. Die Reichweite bleibt mit 7 km für die Stufe ausreichend groß aber sie muss deutliche Einbußen bei Geschwindigkeit und Schaden hinnehmen (57 kn statt 68 kn und 10.833 statt 14.400 Schaden) bekommt aber eine etwas kürzere Nachladezeit (42 Sekunden statt 47 Sekunden). Unterm Strich wird die Minekaze (neu) also eine etwas schwächere Version der Minekaze (alt) sein, was aber ehrlich gesagt kein großes Drama ist, denn das Schiff war mit einem guten Kapitän wirklich schon zu stark.

Stufe VI (Hatsuharu – Testname Wakaba)

Wakaba

Wie schon ihr Gegenstück, die Fubuki (neu), ist die Hatsuharu (neu) ein Schiff, dass wir eigentlich schon kennen und das im Zuge des Umbaus etwas tiefer angesetzt wurde, wenn auch nur um eine Stufe von sieben auf sechs. Dabei verliert sie kaum etwas, nur 400 Sturkturpunkte, 2% Brandchance und 300 Schaden bei der hochexplosiven Munition, denn die meisten Werte bleiben gleich: 36.5 kn Höchstgeschwindigkeit, 580 m Wendekreis bei 2.3 Sekunden Ruderstellzeit und 6.7 km Sichtbarkeit. Einzig die Nachladezeit der Türme verbessert sich von 9 Sekunden auf 7.5 Sekunden, liegt aber damit nur ganze 0.5 Sekunden unter denen der Fubuki (neu), aber dafür bleibt die Turmdrehdauer für 180 Grad bei 25.7 Sekunden, was allerdings weiterhin nicht toll ist. Passend zur Abgrenzung zur Fubuki (neu) hat das “Kanonen-Boot” Hatsuharu (neu) nur 2 x 3 Torpedowerfer, also einen Werfer weniger, darf dabei aber auf die gleichen Torpedos zurück greifen und startet auch mit den unbequemen 6 km Torpedos (73 Sekunden Nachladezeit, 14.600 Schaden, 64 kn). Das Upgrade spendiert einem dann 10 km Reichweite, 59 kn, 16.267 Schaden bei 76 Sekunden Nachladezeit, was für ein “Kanonen-Boot” ordentlich ist, auch wenn die Zahl der Torpedos geringer ist.

Allerdings ist da noch die Sache mit der Anzahl der Geschütze, denn davon hat die Hatsuharu (neu) erst drei (2 x 2 127 mm und 1 x 1 127 mm) und nach dem Update des Rumpfes nur noch zwei (2 x 2 127 mm) und somit gleich viel wie die Fubuki (neu). Im direkten Vergleich sprechen für das “Kanonen-Boot” Hatsuharu also 0.5 Sekunden weniger Nachladezeit und 4.3 Sekunden weniger Turmdrehdauer für 180 Grad und da muss man sich wirklich die Frage stellen, ob das schon die Unterscheidung rechtfertigt. Einzig noch der minimal bessere Tarnwert (6.7 km zu 7-0 km) qualifizieren sie etwas eher dazu, unsichtbar ihre Geschütze einzusetzen, wobei das ohne Kapitän mit “Verbesserter Schießausbildung” und “Tarnungsmeister” auch nicht gelingen kann.

Stufe VII (Shiratsuyu)

Shiratsuyu

Wie schon bei der “Torpedo-Boot”-Linie gibt es auf Stufe sieben mit der Shiratsuyu ein neues Schiff und dieses Schiff verwirrt mich persönlich immer noch. Oder sagen wir besser, es hindert mich daran die Logik hinter der Aufspaltung der japanischen Zerstörer in zwei unterschiedliche Linie zu verstehen, denn es passt so gar nicht hier rein. Aber der Reihe nach: Die Shiratsuyu hat wie die Akatsuki 127 mm Geschütze und davon auch drei Türme, aber ein Turm hat nur ein Geschütz, womit das “Kanonen-Boot” also ein Geschütz weniger als das “Torpedo-Boot” hat. Die sonstigen Werte bleiben identisch (7.5 Sekunden Nachladezeit, 30 Sekunden Turmdrehrate für 180 Grad), außer die Reichweite, denn die ist bei der Shiratsuyu 11 km und damit um sagenhafte 600 m Meter höher als bei der Akatsuki. Die Einstufung als “Kanonen-Boot” kommt also vielleicht aus der Tatsache, dass die Torpedos schwächer sind, was allerdings nicht der Fall ist, denn die Shiratsuyu verfügt über die gleichen 10 km Torpedos, allerdings in 2 x 4 Werfern was zu einer deutlich höhere Nachladezeit (94 Sekunden bzw. 101 Sekunden) führt. Der große Witz an der Sache kommt allerdings noch, denn die Shiratsuyu verfügt über ein zusätzliches Verbrauchsgut (es ersetzt also weder Nebel noch Motorboost) und zwar eine besondere Version des Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebeschleuniger”. Dieses lässt (alle 360 Sekunden bzw. 240 Sekunden) die Werfer in nur fünf Sekunden (statt der sonst üblichen 30 Sekunden) nachladen, was also einem erlaubt innerhalb von etwa 5 bis 7 Sekunden sechzehn Torpedos ins Wasser zu lassen!

Schauen wir uns also noch schnell die restlichen Werte des Schiffes an, bevor wir das Thema weiter vertiefen: Mit 34 kn ist die Shiratsuyu ziemlich langsam, aber ist dafür mit 590 m Wendekreis etwas weniger behäbig als ihr Gegenstück (aber steuert sich damit immer noch nicht wirklich toll). Mit 6.66 km Sichtbarkeit durch Schiffe steht das Boot in guter Tradition der japanischen Zerstörer und kann länger unentdeckt operieren, so lange nicht Radar, Sonar oder Flieger ihr einen Strich durch die Rechnung machen, was nicht unwahrscheinlich ist, denn deren Verfügbarkeit steigt ab Stufe sieben und acht massiv an. An ein Entkommen ist dann kaum zu denken, was auch der Fall ist, wenn einen ein feindlicher Zerstörer entdeckt oder verfolgt. Angesichts dieser Werte und dem besonderen zusätzlichen Verbrauchsgut frage ich mich ernsthaft, ob WG hier nicht die beiden Schiffe in den Linien vertauscht hat. Die Shiratsuyu passt in meinen Augen nicht in die “Kanonen-Boot”-Linie, sondern gehört so wie sie ist, wirklich eher zu den “Torpedo-Booten”, auch weil die Akatsuki und ihre Nachfolger keine wirklich guten Torpedo-Upgrades mehr bekommen.

Stufe VIII (Akizuki)

Akizuki

Jetzt darf man sich nicht verwirren lassen, denn das (aktuelle?) Ende der “Kanonen-Boot”-Linie ist die Akizuki und der Name ist leicht mit dem Stufe sieben Schiff Akatsuki zu verwechseln. Also gut aufpassen, denn es geht nun um die Akizuki, dem vierten neuen Mitglied der japanischen Zerstörer-Familie. Wenn es ein japanisches “Kanonen-Boot” gibt, dann ist es dieses Schiff, denn es hat viele Kanonen und wenig Torpedos und stellt damit den passenden Abschluss dieser Linie dar. Mit 4 x 2 100 mm Geschützen, die in 11.3 Sekunden um 180 Grad drehen und in 3 Sekunden nachladen, ist das Schiff eindeutig auf Krawall gebürstet, was die 20.400 Strukturpunkte (mehr als die Shimakaze auf Stufe zehn hat) auch noch unterstreichen. Allerdings ist der Schaden der Geschütze entsprechend dem kleinen Kaliber recht mager (hochexplosiv: 1.200 Schaden mit 5% Brandchance; panzerbrechend: 1.700 Schaden), weshalb man auf Schlachtschiffen und schweren Kreuzern mit vielen Abprallern und Treffern ohne Schaden rechnen muss. Außerdem ist die Reichweite mit 10.2 km nicht gerade hoch und liegt (ohne Tarnung, Module und Fähigkeiten) unter der Sichtbarkeit nach Abfeuern der Geschütze, was auch an der nicht gerade tollen Sichtbarkeit von 7.56 km liegt.

Dieser eher schlechte Tarnwert ist Teil der Schattenseiten der Akizuki, zu denen auch die grauenhafte Geschwindigkeit (33 kn) und die miserable Manövrierbarkeit (730 m Wendekreis bei 8.5 Sekunden Ruderstellzeit) gehören. Ohne passenden Kapitän wird die Akizuki kein ordentliches Schiff, aber dank des niedrigen Kalibers und der hohen Geschossgeschwindigkeit (1.000 m/s) kann sie spielend von “Verbesserter Schießausbildung” profitieren ohne dass dabei die Zielgenauigkeit stark leidet. Bleibt noch der eine Torpedowerfer mit vier Rohren, den die Akizuki noch mit sich führt und der die gleichen Torpedos laden kann wie die Kagero (neu) und somit auch bei 10 km Reichweite stecken bleibt. Das klingt nach verdammt wenig, gerade auch wenn man den geringen Schaden an Schlachtschiffen anschaut, den man mit den 100 mm Geschützen macht, allerdings springt hier wieder das Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebeschleuniger” ein. Wie schon bei Shiratsuyu hat auch die Akizuki ein viertes Verbrauchsgut und darin liegt die ebenso modifizierte Version von “Torpedo-Nachladebeschleuniger”. Damit wird, mit 5 Sekunden Verzögerung, aus dem 1 x 4 Torpedowerfer ein 2 x 4 Torpedowerfer und die Akizuki zieht so mit der Kagero (neu) fast gleich. Noch erwähnen sollte man, dass die Akizuki für einen Zerstörer eine recht passable Luftabwehr hat, auch wenn ihr die Möglichkeit des “Defensiven Feuers” fehlt, was weiterhin den amerikanischen Zerstörern und Lo Yang vorbehalten bleibt.

Was die Akizuki definitiv kann ist anderen Schiffe auf die Nerven zu gehen. Der Geschosshagel wird zwar nicht massiv weh tun, aber über die Zeit und durch eventuelle Brände doch deutliche Spuren hinterlassen. Man sollte aber eher panzerbrechende Geschosse verwenden und nur für das Anzünden auf hochexplosive Munition umladen, denn auch bei dem kleinen Kaliber macht einfach die Masse der Treffer den Schaden aus und die hochexplosive Munition verpufft meist wirkungslos. Gegen aufdringliche Schlachtschiffe kann sich das japanische “Kanonen-Boot” mit den soliden Torpedos wehren und dank des “Torpedo-Nachladebeschleuniger” verdoppelt sich faktisch die Schlagkraft des Torpedowerfers, falls Zeit zu einem kritischen Faktor werden sollte (sprich der Gegner gefährlich nahe ist und einen jeden Moment aufdecken wird). Großer Nachteil der Akizuki ist aber vor allem ihre fehlende Geschwindigkeit und die miserable Manövrierbarkeit, die man bei jedem Angriff im Hinterkopf haben sollte, denn schnell mal abhauen und sich aus einer brenzligen Situation retten ist mit dem Schiff nicht so einfach. Plant man aber voraus kann man mit der Akizuki durchaus seinen Spaß haben.

Der Austausch

Abseits der Schiffe selber stellt sich natürlich die Frage: Wie läuft der Austausch bei Spielern, die betroffene Schiffe schon haben? Noch hat WG keine genauen Angaben gemacht, wie sie den Wechsel durchführen. Sollte WG seiner Taktik bei World of Tanks folgen, dann sollte man auf keine Fall nach dem Tausch mit weniger dastehen als vorher. Sobald WG hierzu etwas handfestes präsentiert, werde ich den Abschnitt hier noch ausbauen und die Einzelheiten so gut es geht beschreiben, aber bis dahin müssen wir leider gespannt warten.

Meine Meinung

Bleibt zum Abschluss noch meine Meinung zu dem ganzen Umbau und der Aufspaltung des japanischen Zerstörerzweiges und ich warne, das wird etwas länger als sonst. Ich möchte ein paar Sachen vorausschicken, damit nicht ein falscher Eindruck entsteht und der Grund für meine Meinung klar wird. Zum einen halte ich jede Vermehrung der Schiffe im Spiel und jedes Angebot an Alternativen für etwas, dass WoWS gut tut, egal ob das Schiff mir nun liegt oder nicht oder ich sie schön finde oder nicht (ausgenommen die Manga-Schiffe, die hätten nicht sein müssen, aber damit hab ich mich inzwischen abgefunden).  Zum anderen bin ich ein Liebhaber von Torpedos und der “Torpedo-Boot”-Fraktion bei den Zerstörern und spiele sehr gerne mit Torpedos mittlerer bis hohen Reichweite (12 km oder mehr) und habe kein Problem damit, dass diese abgeschwächt wurden (früher sichtbar, langsamer, weniger Schaden, etc.). Drittes sehe auch ich, dass es ein deutliches Übergewicht an Zerstörern (und auch Schlachtschiffen – was sich aber teilweise gegenseitig bedingt) gibt und damit die Zahl der Torpedos im Wasser recht hoch ist, vor allem wenn in den höheren Stufen. Das alles spielt auch bei dem Umbau eine wichtige Rolle und erklärt vor allem warum mir ein Punkt sauer aufstößt.

Die Änderungen bis Stufe sieben bei der “Torpedo-Boot”-Linie machen in meinen Augen durchaus Sinn, auch wenn ich Mutsuki (neu) mit den 8 km auf Stufe fünf fast übermächtig erscheint. Dafür fügen sich die Fubuki (neu) und die neue Akatsuki ganz gut in die Linie ein und stellen jeweils eine Verbesserung zum Vorgänger dar, auch wenn die Akatsuki mit der Limitierung auf 10 km Torpedos auf Stufe sieben nun fast etwas benachteiligt wirkt. Spätestens auf Stufe acht mit der Kagero (neu) wird das Defizit an Reichweite deutlich und die Überlebensrate sinkt, außer man begnügt sich damit einzeln fahrende Schlachtschiffe zu versuchen zu treffen, hinter Inseln auf Optionen zu lauern oder Kamikaze-Fahrten zu machen und zu hoffen doch zu überleben. Auf Stufe neun mit der neuen Yugumo wird das noch einmal schlimmer und ich empfinde es als Treppenwitz, dass das Schiff nicht etwa längere Torpedos als Alternative bekommt, sondern kürzere. Für mich tötet WG damit das, was mal das Besondere an den japanischen Zerstörern war und versucht damit die Spieler zu einer viel aggressiveren Fahrweise zu nötigen, die aber unterm Strich dann der gleicht, die man mit den Zerstörern der anderen Nationen auch hat. Damit gehen Auswahl, Alternativen und Besonderheiten wie auch unterschiedliche Herangehensweisen an das Spiel verloren. Vor allem da es andere Schiffe gibt, die trotz (teils nur minimal) schlechterer Tarnwerte sich für solche Spielweisen besser eignen, da ihre Geschütze deutlich brauchbarer sind.

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Gleiches gilt für die zweite Linie mit den “Kanonen-Booten” die so zu nennen eigentlich ein Hohn ist, denn die Geschütze sind einfach dafür viel zu träge. Klar hauen die durchaus mal rein und die Brände sind nett, aber sobald man auch ausweichen muss wird man gegen klug fahrende Gegner das Nachsehen haben, da man sie einfach aus dem Zielkreuz verliert und entweder ein leichteres Ziel abgeben muss und die Initiative verliert (da man gerade fährt, Breitseite dreht) oder aber einfach keinen oder weniger Schaden macht. Vor allem aber auch im direkten Vergleich der beiden Linien kommen mir massive Zweifel an dem Sinn der Aufspaltung, denn da habe ich einmal ein “Kanonen-Boot” (Hatsuharu (neu)), dass genau die gleiche Bewaffnung wie das Gegenstück in der “Torpedo-Boot”-Linie oder ein Schiff (Shiratsuyu), dass mehr Torpedos auf einmal (OK, mit 5 Sekunden Abstand) ins Wasser bringen kann als jeder andere Zerstörer. Einzig die Akizuki auf Stufe acht macht dem Namen dieser Linie alle Ehre und ist wirklich das, was ich ein “Kanonen-Boot” nennen würde. Zwar hat das Schiff auch seine Schwächen aber ich würde es durchaus ausbalanciert nennen. Was ich bedenklicher finde ist, dass WG mit all den Änderungen bei den “Torpedo-Booten” und der Einführung weiterer “Kanonen-Boote” das Thema Brände wieder zu einem Problem werden lässt. Schon jetzt sind diese an der Grenze zwischen Ärgernis und echtem Problem und die Gefahr noch mehr und öfter in Flammen zu stehen, da nun noch mehr Zerstörer auf ihre Geschütze und Brände als Schadensquelle angewiesen sind, wird weder die Kapitäne der Schlachtschiffe freuen, noch diese dazu ermutigen an der Front zu kämpfen.

Unterm Strich sehe ich hier mit Ausnahmen vor allem eines, den Willen WGs die Zerstörer in den Nahkampf zu zwingen und die Klasse damit weniger attraktiv und das Spiel schneller zu machen. Damit soll wohl der Match Maker (MM) entsprechend ausgeglichener arbeiten können, in der Hoffnung, dass mehr Spieler dann wieder zu den Kreuzern greifen. Das aber ist, in meinen Augen, eine Einschätzung die sich so nicht bewahrheiten dürfte, denn Spieler werden zu einem gewissen Grad immer das spielen, was am einfachsten und schnellsten viel Punkte gibt und auch dank der vielen Schlachtschiffe derzeit sind das nun einmal die Zerstörer. WG wird, wenn überhaupt, damit das Gleichgewicht nicht herstellen, sondern den Schwerpunkt auf die nächste “have to play” Klasse verschieben, denn Menschen lassen sich nicht so einfach über Spielbalance steuern wie es die Entwickler gerne hätten.

Ganz entgegen der aktuellen Entwicklung hätte es dem Spiel nicht geschadet, wenn man differenzierte Spielweisen weiterhin unterstützt hätte und den Stufe acht und neun Zerstörern der Japaner den Zugriff auf die eh schon massiv abgeschwächten langen Torpedos gelassen hätte. Ich stimme zu, dass die 20 km Torpedos der Kagero (alt) und Shimakaze (auf Stufe zehn), wie auch die 15 km Torpedos der Fubuki (alt) nicht immer dem Spielfluss gut tun und gestrichen gehören (noch hat die Shimakaze diese). Sie allerdings ersatzlos gegen 10 km Torpedos zu tauschen ist etwas, dass die Identität der japanischen Zerstörer auslöscht und sie austauschbar, in meinen Augen sogar komplett ersetzbar, durch die anderen Zerstörer macht. Hier hätte es ausgereicht auf die Reichweiten auf 12 km oder maximal 15 km zu limitieren, durchaus mit den schlechten Werten für die Entdeckungsreichweiten und die niedrigen Geschwindigkeiten. Und außerdem braucht man ohne diese die Fähigkeit “Torpedobeschleunigung” nun garantiert nicht mehr.

Ja, die Tarnungswerte der japanischen Zerstörer sind meist besser als die anderer Nationen, aber alleine mit der Einführung des Sonars bei den deutschen Schlachtschiffen und dem Radar auf den britischen Kreuzern (als Alternative zum Nebel) hebt diesen Vorteil in weiten Teilen auf, von den Sekundärgeschützen der hohen Schlachtschiffe sprechen wir erst gar nicht. Hier wäre es schön gewesen, wenn die japanische Zerstörer weiterhin die Option gehabt hätten sich am Rand der Gefahrenzone zu bewegen und von dort aus zu wirken, statt, wie alle anderen Zerstörer, direkt hinein zu müssen und dann dort mit schlechter Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit am unteren Ende der Nahrungskette zu stehen. Ich sehe die Gefahr, dass das Spiel nicht schneller und aufregender wird, wie es WG sich erhofft, sondern das Gegenteil passiert. Das Spiel könnte sich weiter auf Schlachtschiffe verlagern und diese beginnen dann, auch wegen der ansteigenden Zahl an Bränden, noch zurückhaltender zu spielen und Abstand halten. Damit kommen die Zerstörer noch schwerer an sie ran, die Torpedos erreichen ihre Ziele nicht (oder die Schlachtschiffe weichen Dank Sonar aus) und wenn sie sich vorwagen, werden sie von Radar und anderen Zerstörern entdeckt und umgehend im Kreuzfeuer versenkt. Ob das im Sinne von WG und WoWS sein kann, das bezweifle ich, aber vielleicht liege ich falsch und der Plan von WG geht auf. Ich habe da so meine begründeten Zweifel.

17 Gedanken zu „Spalter! Die Neuordnung der japanischen Zerstörer

  1. Moin Moin!

    Erstmal vielen lieben Dank für diese schöne Zusammenfassung und Erläuterung. Da steckt Herzblut drin.

    Torpedoboote:
    Empfinde ich aktuell spielerisch im Nachteil ab Tier 8 gegenüber den anderen Nationen und das wird mit der Aufsplittung wohl auch weiterhin das Problem sein. Meine Hoffnung auf langsame, weitreichende Torpedos mit geringer Sichtbarkeit sind wohl gestorben. Allgemein wirken die Änderungen eher mager und nicht wirklich “erneuernd”.
    Mit US und Udssr Zerstörer erziele ich jetzt schon in Summe mehr Treffer.

    Kanonenboote:
    Das sind keine Kanonenboote. Tier 5 bis 7 sind einfach leicht abgeänderte Kopien und im Gunfight schlicht nicht konkurrenzfähig. Da prallen Erwartungen und Realität wie ein Schiff auf einen Orkan zusammen. Die Erwartungen der Spieler werden sinken und der Grind wird gemieden werden. Mit Free-EXP werden sich die Leute das einzigste Kanonenboot in den Hafen stellen. Akizuki wird wie eine Mini-Zao sein und so ihren Platz finden.
    Über die anderen schüttel ich nur mit dem Kopf.

    Diese Splittung macht mir wenig Hoffnung auf zukünftige Änderungen (US-CA-Tree).

    Allgemein machen mir die jüngsten Neuzugänge wahrlich Sorge.
    Die Briten sind bis Tier 5 sehr schwer zu spielen und hiernach mit einem relativ guten Team sehr sehr mächtig.
    Belfast lässt dann endgültig am Verstand der Balancing-Abteilung zweifeln.

    Mich beschleicht es, die haben den Hang zur Wirklichkeit aus den Augen verloren.

    1. Also Liaholana, erst einmal Danke! Ich würde es nicht ganz so schwarz sehen, auch wenn ich über einige Dinge nicht glücklich bin (Torpedoreichweiten maximal 10km bei Stufe 8 und 9) und einige Dinge nicht wirklich verstehe (“Kanonen-Boot”-Linie, ausgenommen die Akizuki). Die Änderungen bei Stufe 5 bis 7 halte ich wie geschrieben völlig in Ordnung und kann ich nachvollziehen. Ebenso kann ich die Argumentation von WG verstehen, warum sie das im späteren Verlauf machen mit den geringen Torpedoreichweiten, nur kann ich dem aus meiner Sicht nicht zustimmen. Außerdem sehe ich, für mich persönlich, eben einige Probleme und vor allem den Verlust der Identität der IJN DDs oder deren Besonderheit. Für mich wird aus alle DDs damit mehr und mehr ein Einheitsbrei und das finde ich schade.

      Dass die neuen Schiffe oder Schiffe ohne die langen Torpedos (12 km hätte ich ja zähneknirschend noch “akzeptier”) schwieriger zu spielen zu spielen sind wie die RN CLs auch, daran finde ich nichts schlechtes, auch wenn es mehr Hinderniss für Anfänger bedeutet. Allerdings sehe ich bei den neuen IJN DD weniger Synergieeffekte mit guten Teams als bei den RN CLs, da diese vor der Flotte, jetzt noch mehr, agieren und Nebel und Co noch mehr für sich selber benötigen und sich effektiv daraus für das Team-Spiel wenig Änderung ergibt, außer dass die DDs nicht mehr bei den BBs stehen und Torpedos werfen können.

  2. Hiho! Danke für diesen wirklich ausführlichen Artikel. Ich schau alle paar Tag mal hier vorbei und freue mich jedesmal wenn es was neues gibt – daher vielen Dank für die Mühe und die Zeit die Du in die Seite steckst! LG Zedia

    1. Das freut mich sehr! Ich versuche jede Woche etwas zu Schreiben, was meist auch klappt. Öfter wäre möglich, aber dann gehen einem schnell die Inhalte aus, über die man ausführlich schreiben könnte. Soll ja nicht nur reine News sein, das machen andere Seiten besser und daher die vielleicht etwas niedrige Frequenz, aber ich stelle Qualität/Umfang vor Quantität … ich hoffe das findet Zuspruch. 🙂

  3. Hallo,
    von mir auch ein dickes Danke für diese Seite. Ohne die ganzen Informationen hier hätte ich das Spiel schon vom Rechner geschmissen.
    Ich habe leider nicht so viel Zeit für das Spiel wie ich gern hätte und versuche trotzdem mir die Shimakaze zu erspielen. Mit der Kagero habe ich jetzt 100 000 Ep zusammen und freue mich wie ein Schnitzel endlich auf ein Tier X zu kommen.
    Kann es wirklich sein, dass mich WG so zurück wirft? Macht es Sinn, vorher alles dranzusetzen um noch vor dem Update auf X zu kommen?
    Mit freundlichen Grüßen Florian

  4. Dein sehr ausführliche Text spiegelt für mich das wieder, was ich auch schon aus dem Video von iChase ziehen konnte. Das die Wakatake auch gerneft wird, war mir nicht bewusst.
    Ich bin nicht der Meinung, wie viele andere, dass die Zerstörer viel zu stark sind. Wenn sie es wirklich wären, würde man gegen jeden Gegner super Erfolge haben, was aber nicht der Fall ist. Die Stärke der Zerstörer ist in erster Linie die Blödheit oder Faulheit anderer Spieler, die es nicht für nötig halten den Kurs und die Geschwindigkeit immer wieder zu ändern.
    Ich weiß, der WASD-Hack ist wirklich vollkommen OP und WG sollte ihn endlich mal aus dem Spiel entfernen. Wie wäre es mit deaktivieren dieser Tasten?
    Mit diesen Änderungen kommt es mir so vor als würden die IJN DDs nur noch sehr selten auftauchen. Entweder die Leute haben Ergeiz und spielen sie nur, um die Shimakaze zu bekommen oder sie lassen es ganz sein. Das neue Bild, das WG mit diesen Änderungen zeichnet, bedeutet für mich, dass diese Zerstörer mehr als flüssig werden. Will ich ein Gunboat fahren, fahre ich RU oder US Zerstörer. Will ich ein Torpedoboat fahren, dann nehme ich spätestens ab der Mahan die Amis, da sie auch 9,2km Torpedos haben. Allerdings haben sie die weit überlegenen Hauptgeschütze mit denen sie sich entsprechend auch aus einigen Situationen freischießen können. Sie werden halt ihrem Ruf alles gut und dafür nichts besonders gut zu können gerecht.
    Die neuen japanischen Zerstörer hingegen sind jetzt mehr eine Klasse, die nichts wirklich kann und in allen Fällen durch andere Schiffe, die es besser oder genauso gut können, dafür aber andere Vorteile mitbringen, ersetzt werden können.
    Wenn ich dann überlege, welche Aussicht das auf die neuen deutschen Zerstörer wirft, dann kann man dort nichts anderes als weitere Gunboats erwarten.
    Meiner Meinung nach ist der Feuerschaden im Spiel viel zu stark und mit immer mehr Gunboats im Spiel, wird er unkontrollierbar. Torpedos kann ich ausweichen, bzw. durch angepasste Fahrweise ihnen eine Menge Potential nehmen. Bei dem Brandschaden habe ich diese Möglichkeit nur, wenn ich mich außerhalb der Feuerreichweite aufhalte. Dann kann ich mein Schiff allerdings auch direkt im Hafen lassen.

    Fazit: Hier hat WG meiner Meinung nach kein Balancing gemacht, sondern einfach nur einem Zerstörerast seine Besonderheit genommen und ihm damit gleichzeitig seine Reißzähne gezogen (bis auf wenige Ausnahmen) und damit zu einem zahnlosen Tiger gemacht.

  5. Leider sehe ich das auch so wie meine Vorgänger.
    Ich werde die Japanischen Zerstörer wohl beiseite legen und nicht mehr fahren.
    Schon jetzt ist es nicht mehr so leicht mit den IJN DD zu fahren mit 10 km Torpedos und den ganzen Radar uns Sonar was inzwischen unterwegs ist, komme ich einfach nicht mehr nah genug ran gute Torpedos zu setzen und bin ich auf bin auch tot. Meine Kapitäne werden dann wohl auf die Kreuzer wechseln und gut ist . Ade schöne Torpedoboote – sie werden mir fehlen.

  6. Ich würde, wie im Beitrag beschrieben, den Schnitt zwischen “brauchbar” und “verlorene Identität” wirklich bei Stufe 8 machen. Vorher sind es Anpassungen die in meinen Augen zwischen “nötig” (Minekaze) und “vertretbar” (Akatsuki) liegen und jetzt nicht so den Einfluss haben (immerhin hatte die Hatsuharu vorher auch nicht mehr längere Torpedos). Danach allerdings sehe ich das wie offenbar viele, nicht aber WG, dass hier das Beibehalten des 10 km Torpedo-Limits eben die Wahlmöglichkeit nimmt und zu einer Spielweise zwingt, bei der aber andere Schiffe geeigneter (da flexibler) sind.

      1. Das hoffe ich, außer sie werden versteckt mitgenerft, indem durch das nerfen bestimmter Torpedotypen diese DDs auch davon betroffen sind. Das wäre nicht das erste Mal. Sind schließlich keine Russen über die man schützend die Hand hält.

  7. Zitat von einem engl WG Mitarbeiter (Tuccy):
    “If you have a permanent camouflage on that ship, you will get permanent camouflages both for the ship in her new tier and for her replacement.”

    @Hurz: Weißt du, ob es für die neue “Hatsuharu” auf T6 und das neue T7 Schiff “Akatzuki” auch eine permanente Tarnung geben wird? Sonst ergäbe der Satz keinen Sinn.
    Das wäre eine gute Gelegenheit sich zwei Tarnungen für insgesamt 2000 Dublonen zu kaufen.

    1. Die Aussage würde in der Tat keinen Sinn machen, wenn dem nicht so wäre. Da die neuen Stufe sieben Schiffe, die Akatsuki und Shiratsuyu, in der Test- und Preview-Version bereits Premium-Tarnungen haben und auch die neue Hatsuharu (genannt Wakaba) eine solche hat, sollte das also in der Tat so sein. Damit kann man sich also wohl in der Tat ein paar Dublonen sparen.

      Die der Akatsuki kostet 2000 Dublonen, die der neuen Hatsuharu (genannt Wakaba) 1000 Dublonen. Die Tarnung sieht bisher auf allen drei Schiffen gleich aus. Die Stufe VI Tarnung hat die normalen Effekt und dazu +30% EP, die Stufe VII Tarnungen haben neben den Effekten +50% EP und -5% Wartungskosten als Bonus. So zumindest die Werte der Test- und Preview-Versionen.

      1. Das klingt doch ganz brauchbar. Da die Xp der Alt-Hatsuharu auf die neue Akatsuki übertragen werden, habe ich die quasi direkt durchgespielt. Nur die neue Hatsuharu muss ich nochmal komplett spielen, da die ja auf Null XP gesetzt wird, richtig? Da wäre eine neue Premiumtarnung ja durchaus hilfreich.

      2. Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird, die Hatsuharu noch einmal durch zu spielen, da man die ja schon komplett hat, aber WG wird da in Kürze noch etwas bekannt geben und dabei genau erklären wie es ablaufen wird.

  8. Also bleibt einiges so wie es ist. Japanische DD kann man erfolgreich hautpsächlich bis Stufe 6 fahren. Zukünftig vielleicht auch das nicht mehr da auch die Isokaze generft wird.
    Spätestens ab Stufe 7 fährt man einen Amie-DD, die sind von der Mahan bis zur Gearing wirklich gut.
    Können schießen und torpen. Ich werde nur bestimmte Japan-DD wie die Shiratsuru nehmen und behalten und alle anderen verkaufen oder nur sehr selten bewegen. Dann platziere ich lieber meine Spielzeit auf die Gearing, das ist ein wirklich klasse DD. Man möchte ja Spielspass haben. Die Folge ist das ich persönlich mich bei den Standard-Schiffen fast ausschließlich im High-Tier Bereich aufhalten werde und im unteren Bereich nur mit Premiums wie der Fuji, Anshan, SIMS und Blyscawica fahren werde.
    Im Kreuzer Bereich werde ich deswegen sicher nicht aktiver, ab und zu die Moskwa und Molotov, aber selten.
    Rest der Spielzeit geht eher in die Schlachtschiffe Bismarck, F.d.G. und Kurfürst.
    Ich hoffe das die deutschen Zerstörer den Ami-DD’s ähneln, das würde interessant werden.

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